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Birgit Nössing moderiert für Eurosport und steht auch für ServusTV als Moderatorin vor der Kamera.

© Nadine Rupp Ruppografie

Zu meinem ÄRGER: Die positive Macht von Social Media

#WhereisPengShuai: Der Fall der Tennisspielerin zeigt, wie mit Twitter, Facebook und Co. hilfreicher Druck aufgebaut werden kann.

Frau Nössing, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Über die Zahl 100 000. Mehr als 100 000 Corona-Tote gibt es mittlerweile in Deutschland. Das ist eine Stadt wie Kaiserslautern oder Cottbus. Noch mehr habe mich darüber geärgert, was Krankenschwestern und Pfleger derzeit auf den Intensivstationen erleben. Ich habe in Interviews gelesen, wie Angehörige von Corona-Opfern das Virus immer noch leugnen und dessen Ansteckungsgefahr herunterspielen. In Portugal oder Italien zum Beispiel haben die vielen Toten zu einem gesellschaftlichen Bewusstseinswandel geführt. Das zeigt, dass wir in Deutschland als Gesellschaft irgendwo versagt haben.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?
Über das Lebenszeichen der verschwundenen Tennisspielerin Peng Shuai. Die ehemalige Nummer 1 im Doppel wurde wochenlang vermisst, nachdem sie einem der mächtigsten Männer Chinas sexuellen Missbrauch vorgeworfen hatte. Zwar gibt es noch Aufklärungsbedarf, weil die Dialoge in ihrer Videobotschaft einstudiert wirken. Dennoch ist es erfreulich, welchen Druck die sozialen Medien mit dem Hashtag #WhereisPengShuai offenbar ausgeübt haben.

Was empfehlen Sie aus dem Internet?
„Sternstunde Philosophie“ mit Lars Eidinger. Das Talkformat des Schweizer Fernsehens behandelt die brennenden Fragen unserer Zeit. In der Ausgabe mit Schauspieler Lars Eidinger geht es zum Beispiel um die Kunst als Rausch, die neue Männlichkeit oder die Fähigkeit, im Moment zu leben. Ein unglaublich spannendes Gespräch, abrufbar in der Mediathek des SRF.

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