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Pech. Ben Dolic, deutscher Kandidat für den diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC), muss auf die Reise nach Rotterdam verzichten.

© dpa

Update

Wegen Coronavirus: ESC 2020 abgesagt

Der diesjährige Eurovision Song Contest in Rotterdam fällt wegen der Coronavirus-Pandemie aus.

Der Eurovision Song Contest (ESC) ist wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt worden. Das ESC-Finale, das am 16. Mai in Rotterdam stattfinden sollte, müsse abgesagt werden, teilten die Veranstalter am Mittwoch mit. Die Niederlande sind Gastgeber, weil im vergangenen Jahr in Tel Aviv der niederländische Sänger Duncan Laurence gewonnen hatte. Der Wettbewerb startete 1956 mit sieben Ländern; in diesem Jahr wollten sich 41 Länder beteiligen. Nach Schätzungen verfolgten im vergangenen Jahr 200 Millionen Zuschauer in aller Welt den ESC.

Noch kein neues Datum bekannt

Das internationale Musikevent hätte vom 12. bis 16. Mai im niederländischen Rotterdam stattfinden sollen. Ein neues Datum wurde zunächst nicht genannt.

„Dieser Beschluss der EBU war unvermeidlich angesichts der Umstände, von denen ganz Europa derzeit durch das Coronavirus betroffen ist, und all der Maßnahmen, die Regierungen nun ergreifen müssen“, sagte die Chefin der niederländischen Rundfunkanstalt NPO, Shula Rijxman. Auch die Chefs von zwei weiteren beteiligten Anstalten äußerten Verständnis. Für Deutschland wäre in diesem Jahr Ben Dolic mit "The Violent Thing" ins Rennen gegangen. "Die Nachricht über die Absage hat mich persönlich natürlich tief getroffen und ich bin unendlich traurig“, sagte der Sänger. „Angesichts der Lage um uns herum ist die Absage aber total verständlich und das einzig Richtige. Die Gesundheit geht einfach vor. Wir müssen jetzt alle aufeinander Acht geben und zusammenhalten, damit wir diese Krise gemeinsam überwinden können.“

Thomas Schreiber, ARD Koordinator Unterhaltung, sagte zu einer Entscheidung: "Das haben wir erwartet und befürchtet - es ist leider die einzig richtige Entscheidung. So enttäuschend es für alle Beteiligten, für alle Künstlerinnen und Künstler und alle Zuschauerinnen und Zuschauer in Europa und Australien ist, so gilt doch auch für den ESC: Die Gesundheit aller muss oberstes Ziel sein." Er habe uneingeschränktes Vertrauen, dass alle Verantwortlichen mit Hochdruck an der bestmöglichen Lösung für den ESC 2021 arbeiten.

2021 in Rotterdam?

Ob es jedoch finanziell machbar wäre, den ESC im kommenden Jahr in Rotterdam stattfinden zu lassen, sei noch unklar, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP. Die Regierung in Den Haag hatte für den ESC einen Zuschuss von 12,4 Millionen Euro versprochen. Insgesamt wurden die Kosten laut ANP auf 26,5 Millionen Euro veranschlagt. 9,6 Millionen Euro sollten demnach von der EBU und aus Ticketverkäufen kommen. Die restlichen 4,5 Millionen wollten niederländische Rundfunkanstalten beisteuern.

2020 erstes Jahr ohne ESC seit 1956

2020 wird das erste Jahr seit 1956 sein, in dem es keinen Eurovision Song Contest in Europa geben wird. Was das im Detail für NDR/ARD und Ben Dolic bedeutet, "werden wir jetzt mit unseren kreativen Partnern besprechen", so Schreiber weiter.

Was das Erste am 16. Mai im Hauptabendprogramm zeigen wird, werde zeitnah entschieden. Ob es ein europaweites Angebot der EBU für alle 41 Länder, die in diesem Jahr am ESC teilgenommen hätten, geben kann oder ob das Erste einen Eurovisions-Abend zeigen wird, wird so schnell wie möglich mitgeteilt.

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