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Jetzt noch auf Papier, ab Freitagabend auch auf Video: Der Schwarze Kanal

© Tsp

Waffe im Klassenkampf: "Der Schwarze Kanal" sendet wieder

Neuauflage aus DDR-Zeiten: Die "Junge Welt" will den "Schwarzen Kanal" von Karl-Eduard von Schnitzler weiterentwickeln.

Der „Schwarze Kanal“ aus dem DDR-Fernsehen geht ab Freitagabend wieder auf Sendung. Die linke Tageszeitung „Junge Welt“ veröffentlicht auf ihrer Internetseite zunächst monatlich eine Weiterentwicklung des Formats. Langfristig sei eine wöchentliche Ausgabe geplant, teilte die Zeitung mit. Bereits seit 2004 gibt es das Format in den Wochenendausgaben der „Jungen Welt“ als gedruckte Medienkritik. Es soll nun auch als Video und Podcast auf der Internetseite der Zeitung, auf YouTube und in den sozialen Medien zur Verfügung gestellt werden.

Copyright kam von der Witwe

Laut einer Pressemitteilung hatte Márta Rafael, Ehefrau des im Jahr 2001 verstorbenen Journalisten Karl-Eduard von Schnitzler, der "Jungen Welt" gestattet, unter dem Titel "Schwarzer Kanal" die Tradition aufklärerischer Medienkritik im Geiste ihres Mannes fortzusetzen. Dies habe Zeitung stets als Auftrag verstanden. Auch die Verfügbarmachung in Audio- und Videoformaten sieht die "Junge Welt" in diesem Sinne: "Ich werde meine Arbeit als Kommunist und Journalist für die einzige Alternative zum unmenschlichen Kapitalismus fortsetzen. Als Waffe im Klassenkampf (…) Auf Wiederschauen", hatte Karl-Eduard von Schnitzler im letzten ausgestrahlten "Schwarzen Kanal" des DDR-Fernsehens am 30.10.1989 gesagt. Seine „ideologische Auseinandersetzung mit dem BRD-Kapitalismus“ hatte Karl-Eduard von Schnitzler seit 1960 geführt. Die mehr als 1500 Folgen in strikter Treue zur SED-Führung liefen immer montagabends.

Am 7. Oktober, dem 70. Jahrestag der DDR-Gründung, soll in Berlin die Festveranstaltung "Sagen wird man über uns’re Tage" stattfinden, durchgeführt von der "Jungen Welt". Da passt die Wiederbelebung des "Schwarzen Kanals" wie die Faust aufs Auge, oder?

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