zum Hauptinhalt
Dietrich Schwarzkopf ist tot.

© picture-alliance/ dpa

Vordenker des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: Dietrich Schwarzkopf ist tot

Er hat den öffentlich-rechtlichen Rundfunk über Jahre geprägt: Der langjährige ARD-Programmdirektor Dietrich Schwarzkopf ist im Alter von 92 Jahren verstorben.

Dietrich Schwarzkopf ist tot. Der langjährige ARD-Programmdirektor ist am Mittwoch im Alter von 92 Jahren verstorben.

Schwarzkopfs Karriere begann nicht beim Fernsehen, sondern in den Printmedien. Nach einem Jurastudium arbeitete der Sohn eines pommerschen Tierarztes, der seine Schulzeit in Potsdam, Berlin-Wilmersdorf und Cottbus verbrachte, in den 1950er Jahren zunächst für den Tagesspiegel, unter anderem als Korrespondent in Bonn, später auch für andere Zeitungen sowie WDR und NDR. 

In den 1960er Jahren war er Leiter des Bonner Büros des Deutschlandfunks. Danach ging er zum NDR und wurde dort Programmdirektor Fernsehen.

1974 wurde er beim NDR zum stellvertretenden Intendanten ernannt. Vier Jahre später bestellten ihn die Intendanten der ARD zum Programmdirektor des Ersten Deutschen Fernsehens. Ein Amt, das er bis 1992 ausübte. Er stellte sich in dieser Zeit auch recht erfolgreich der neuen Konkurrenz der Privatsender RTL, Sat1 & Co.

Zwischen 1991 und 1994 war Schwarzkopf auch Vizepräsident des deutsch-französischen Kulturkanals Arte. Danach verabschiedete er sich in den Ruhestand, war unter anderem noch bis 2010 als Vorsitzender der Historischen Kommission der ARD tätig.

Dietrich Schwarzkopf war auf Debatten und Podien ein unermüdlicher Fürsprecher für den Journalismus, auch von 1979 bis 2009 als Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Journalistenschule DJS in München. Ein Vordenker des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

"Dietrich Schwarzkopf hat sich um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk verdient gemacht. Er war von 1978 bis 1992 ein Programmdirektor aus Leidenschaft für das Erste Deutsche Fernsehen und mit dem ARD-Gemeinschaftsprogramm auch darüber hinaus tief verbunden", sagt Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen.

"Diese Leidenschaft war bis zuletzt spürbar. Ein besonderes Anliegen war für Dietrich Schwarzkopf die Ausbildung des journalistischen Nachwuchses, die er bei der Deutschen Journalistenschule in München mit großem Engagement förderte." Die ARD verliere mit Dietrich Schwarzkopf einen feinsinnigen Lenker und Fürsprecher.

"Mit Dietrich Schwarzkopf ist ein kluger, engagierter Programm-Macher und wichtiger Gestalter der ARD von uns gegangen", sagte auch Tom Buhrow, WDR-Intendant und ARD-Vorsitzender. "Viele Jahre hat er sehr erfolgreich im Sinne der Gemeinschaft gewirkt und die ARD maßgeblich gestärkt."

Zur Startseite