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Die Startbildschirme der Streamingdienste wie Amazon führen mehr oder minder komfortabel durchs Programm. Bequemer als mit der TV-Fernbedienung lassen sich sehenswerte Inhalte über die Smartphone- und Tablet-Apps finden.

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Vom Suchen und Finden: Streamingdienste im Test

Amazon, Maxdome, Sky, Netflix: Der beste Zugang, die Frage nach der Verfügbarkeit – und wo die Vielfalt an ihre Grenzen stößt.

„Game of Thrones“, „Fargo“, „Jack Ryan“, „Walking Dead“, Sky, Netflix, Amazon Prime Video, Maxdome – bei den vielen schönen Serien und Filmen, die auf vielen Streamingdiensten angeboten werden, verliert man schnell mal den Überblick. Was habe ich schon gesehen? Wo bin ich zuletzt unterbrochen worden? Wo läuft was? Wie viele Serien gibt es überhaupt bei Sky & Co? In Sachen Nutzerfreundlichkeit haben die Anbieter unterschiedliche Akzente gesetzt.

Viele fragen sich auch: Mit welchem Gerät funktioniert die Übertragung am besten? Denn wie gut Amazon, Netflix und Sky ihre Nutzer mit Empfehlungen unterstützen, hängt nicht zuletzt davon ab, wie man die Dienste nutzt. Viele Smart-TVs sind weniger smart als vermutet, da sich die darauf installierten Apps für Streamingdienste nicht aktualisieren lassen. Besser sind die Apps für Smartphones oder Tablets. Wer die ausgewählten Inhalte mit ihnen im Heimnetz per Chromecast-, Fire-TV-Stick oder Apple TV auf den Fernseher streamt, hat man dieses Problem nicht. So muss auf keine Verbesserung oder neue Komfortfunktion verzichtet werden.

In Sachen Usability hatte besonders Sky lange Zeit Nachholbedarf. Der Pay-TV-Anbieter hat im Mai mit der Einführung von Sky Q auf viele Wünsche der Kunden sowohl bei der Nutzung des linearen Fernsehprogramms als auch der Video-on-Demand-Angebote reagiert, doch noch sind längst nicht alle Anregungen umgesetzt. Seit Einführung von Sky Q ist es nun möglich, bei einer bereits begonnenen TV-Sendung zum Anfang zurückzuspringen. Auch die Autoplay-Funktion, mit der beim Ende einer Serienepisode automatisch zur nächsten Folge geschaltet wird, gibt es seither ebenso wie die Fortsetzungsfunktion. Mit ihr kann man nahtlos dort weiterschauen, wo man ein Video unterbrochen hat – auch zwischen stationärem Receiver und mobiler App. Einen Merkzettel wie bei Amazon und Netflix, auf den man beim Durchzappen durch den Katalog mal schnell jene Sendungen packen kann, die man später ansehen möchte, gibt es bei Sky derzeit nur bei Sky Ticket. Für Sky Q und die Sky-Go-App befindet sich diese Funktion aber auf der To-Do-Liste, versprach ein Sky-Sprecher auf Anfrage.

In der nächsten Woche kommt eine Sprachfernbedienung für den Sky-Q-Receiver heraus. So wie bei der Fernbedienung zum Fire-TV-Stick von Amazon können die Anweisungen dann per Sprachbefehl an den Fernseher übermittelt werden. Praktisch bei Prime Video: die jederzeit aufrufbare Liste mit den gerade im Bild sichtbaren Darstellern. Netflix punktet dagegen beim Zugang mit unterschiedlichen Profilen für verschiedene Familienmitglieder. So wird verhindert, dass jeder sofort weiß, welche Serie oder welchen Film jemand gerade ansieht.

Sky hat mit der Einführung von Sky Q auf viele Kundenwünsche reagiert
Sky hat mit der Einführung von Sky Q auf viele Kundenwünsche reagiert

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Eine andere Funktion bietet derzeit kein TV-Dienst an: eine soziale Empfehlung, wie sie zum Beispiel Spotify hat. Verbindet man den Musikstreamingdienst mit Facebook, erfährt man, was befreundete Nutzer gerade hören. Gerade bei Serien wäre dies für TV-Streamer ebenfalls von großem Interesse. Und auch wenn Dienste wie Amazon und Netflix ihre Stärken besonders in der Technik haben, würden sich viele Nutzer über kuratierte Empfehlungen freuen. Vorschläge von Menschen statt von Maschinen, auch das ist bei den Musikstreamingdiensten seit Langem üblich.

Ein Vorteil des nichtlinearen Fernsehens ist die ständige Abrufbarkeit. Ärgerlich nur, wenn man sich gestern vorgenommen hat, morgen „The Walking Dead“ auf Sky weiterzuschauen, und plötzlich ist die Serie nicht mehr da. Da muss bei einzelnen Streamingdiensten unterschieden werden. Die Verfügbarkeit bei Sky (rund 200 Serien und 1000 Filme auf Abruf) hängt von den individuellen Lizenzrechten ab. Keine Faustregel. So gibt es für „Babylon Berlin“ angesichts der Ausstrahlung im Ersten derzeit ein sogenanntes Black Window (also keine Verfügbarkeit). Später wird die Serie dort wieder verfügbar sein. Neu gestartete HBO-Serien wie „Supernatural“ wiederum sind in der Regel für etwa drei Monate exklusiv im Programm, danach folgt ein Black Window für einige Monate, bevor die Serien wieder bei Sky im Katalog sind. Sowohl auf Sky Q als auch auf Sky Ticket wird den Kunden bei Serien mit begrenzter Verfügbarkeit eine „Verfügbar bis …“ Information angezeigt.

Ähnlich ist das bei Amazon Prime, Netflix und Maxdome. Im Prime-Video-Menü (aktuell mehr als 20 000 Filme und Serienepisoden) gibt es einen Hinweis „Serien nur begrenzte Zeit bei Prime“. Eigenproduktionen wie „Jack Ryan“ sind unbegrenzt verfügbar. Bei Serien und Filmen auf Netflix (offiziell keine Angaben über den Umfang des kompletten Angebots; bis Ende 2018 soll es 1000 Netflix-Originals geben) ist unter den Details ein Ablaufdatum zu sehen, wenn ein Titel innerhalb der nächsten 30 Tage rausgenommen wird.

Eine vorbildliche Memo-Hilfe kommt von Maxdome: Der Streamingdienst filtert bei seinen circa 50 000 Filmen und Serien heraus, wer welche Inhalte schaut, und informiert Kunden rechtzeitig über das Auslaufen des Titels.

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