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Rouzbeh Taheri ist Verlagsleiter und geschäftsführender Vorstand der neuen nd.Genossenschaft.

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Umbau bei linker Tageszeitung: „Neues Deutschland“ wird „nd“

Neues Genossenschaftsmodell soll Überleben der Tageszeitung sichern

Nach dem Rückzug der Gesellschafter stellt sich die linke Tageszeitung „Neues Deutschland“ in Berlin neu auf. Seit Jahresbeginn wird das Blatt von einer Genossenschaft herausgegeben und der Zeitungsname lautet dann auch offiziell „nd“, wie der Verlagsleiter und geschäftsführender Vorstand der neuen nd.Genossenschaft, Rouzbeh Taheri, sagte.

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Im Sommer brachten Mitarbeiter des Blattes die Genossenschaft auf den Weg. Mit der neuen Existenzform gehört die Zeitung Belegschaft sowie Leserinnen und Lesern. Zuvor hatte die Linkspartei als Mitgesellschafterin eine Veränderung der Eigentümerstruktur geprüft. Linken-Bundesschatzmeister Harald Wolf hatte im Februar rückläufige Abonnentenzahlen und die Notwendigkeit einer Neuaufstellung auch vor dem Hintergrund der Digitalisierung als Gründe angegeben. Er hatte betont, man müsse diskutieren, ob eine Partei als Gesellschafterin ein Hindernis sei, wenn die Zeitung bei aller redaktionellen Unabhängigkeit von vielen als Parteizeitung betrachtet werde. Auch die zweite Gesellschafterin, die Communio Beteiligungsgenossenschaft eG, hatte sich an dem Prozess beteiligt.

Aktuelle Auflage knapp 17 000 Exemplare

Das Blatt erschien erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg 1946 und war in der DDR eine Zeitung der Staatspartei SED. Die verkaufte Auflage (Montag bis Samstag) lag im dritten Quartal dieses Jahres nach Zahlen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) bei 17 005 Stück. Die Zahlen sind rückläufig.

Taheri sagte über die wirtschaftliche Lage, mittlerweile gebe es rund 800 gezeichnete Genossenschaftsanteile. „Wir haben damit die Kapitalbasis, um unsere Arbeit fortzusetzen.“ Derzeit schreibe das Blatt rote Zahlen. „Drei Jahre haben wir Zeit, in dieser Zeit bekommen wir auch Unterstützung der bisherigen Gesellschafter“, betonte Taheri, der auch Mitinitiator des Volksentscheids „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ war. dpa/Tsp

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