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Der Medienjournalist und Blogger Stefan Niggemeier.

© picture alliance / dpa

uebermedien.de: Stefan Niggemeier startet Portal für Medienkritik

Rechthaber-Journalismus? Stefan Niggemeier und Boris Rosenkranz streben mit uebermedien.de eine Kritik an, die "nicht ideologisch oder hysterisch oder parteiisch" ist - überwiegend hinter einer Paywall.

Den Medien auf die Finger schauen? Dafür sind die Medienjournalisten Stefan Niggemeier und Boris Rosenkranz bekannt. Stefan Niggemeier als Gründer des Watchblogs „Bildblog“, Boris Rosenkranz als freier Autor beim NDR-Medienmagazin „Zapp“.

Seit Mittwoch wollen die beiden auf ihrer neuen Internetplattform uebermedien.de „vielfältige und professionelle Medienkritik machen“, wie Stefan Niggemeier vorab erklärte.

Weil er und sein Kompagnon von den Einnahmen aus dem Blog irgendwann leben wollen, sollen viele Artikel hinter einer Paywall stehen. Allerdings werde es von Beginn an auch kostenlose Formate geben. Nutzer könnten Artikel mit Paywall über ihr Blendle-Konto bezahlen.

Blendle ist ein Online-Kiosk, in dem einzelne Artikel aus vielen verschiedenen Zeitungen, unter anderem auch dem Tagesspiegel, gekauft werden können. Anders als beim Bildblog soll aber uebermedien.de nach Angaben von Niggemeier nicht nur Fehler sammeln, sondern auch Hintergründe berichten, etwa warum Medien so sind, wie sie sind.

"Schreib doch erstmal selber ein Buch!“

Auf der Seite möchten Niggemeier und Rosenkranz das, was vor allem deutsche Medien umtreibt, „besser kritisieren“, verspricht Niggemeier. „Wir wollen eine Medienkritik, die nicht ideologisch oder hysterisch oder parteiisch ist.“ Eine Kostprobe davon auf der neuen Website gibt ein kontroverses Gespräch zwischen Niggemeier und „Zeit“-Chefredakteur und Tagesspiegel-Herausgeber Giovanni di Lorenzo über die Sinnhaftigkeit von Medienjournalismus respektive Medienkritik.

Niggemeier wehrt sich unter anderem gegen den Vorwurf „Rechthaber-Journalismus“. „Es fängt bei jedem Literaturkritiker an, da ist die leichteste Replik: ,Schreib doch erstmal selber ein Buch!“ In dieser komfortablen Rolle bin ich als Journalist doch immer!“ Di Lorenzo kontert: „Ein Medienkritiker, der die Erfahrung macht, wie es ist, auf der anderen Seite zu stehen, wird in mancher Beurteilung vermutlich milder werden.“

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