zum Hauptinhalt

TV-Doku zu Natalie Wood: Verhängnisvolle Affären

Arte-Doku zu Leben und Tod von Natalie Wood.

Grace Kelly, Marilyn Monroe, James Dean, John F. Kennedy, Alexandra, Romy Schneider – jung, zu jung sind sie alle gestorben. Früher Tod und Überhöhung. Und wenn darüber hinaus die Todesumstände nicht wirklich geklärt werden konnten, sind Verschwörungstheorien bis hin zum Mord nicht weit. Die vierteilige Dokumentar-Reihe „Too Young To Die“ auf Arte widmet sich solchen früh verstorbenen Ikonen: Den Auftakt macht ein Film über US-Schauspielerin Natalie Wood.

Als der ehemalige Kinderstar des US-Kinos zusammen mit seinem Ehemann, dem Schauspieler Robert Wagner, dem Kollegen Christopher Walken sowie dem Kapitän der „Splendour“ einen Jacht-Ausflug vor der kalifornischen Küste unternimmt, sind es nur die drei Männer, die den Ausflug überleben. Natalie Wood stürzt in der Nacht zum 29. November 1981 bei Santa Catalina Island ins Meer und ertrinkt. Warum keiner der drei Männer sie zu retten versuchte, ist bis heute unklar. Sie wird nur 43. Im Jahr 2011, genau 30 Jahre nach Woods Tod, wird der Fall in den USA wieder aufgegriffen. Ihr Tod gilt nun nicht mehr als Unfall, sondern „als unbestimmt“, wie es im Off-Kommentar der Dokumentation „Natalie Wood – Die Macht der Prophezeiung“ von Annette Baumeister heißt.

Nach ihrer Geburt am 20. Juli 1938 in San Francisco wächst Natalia Sacharenko, von allen nur „Natasha“ gerufen, in Santa Monica auf. Nach einem ersten Auftritt mit vier Jahren in „Happy Land“ steht die kleine Natasha 1946 neben Orson Welles vor der Kamera, in „Morgen ist die Ewigkeit“ spielt sie ein österreichisches Waisenkind. Die Kleine stiehlt dem Großen die Show – und aus Natasha wird Natalie, wie es in der Doku heißt. Natalie verbringt ihre gesamte Kindheit an Filmsets, „ihre Kindheit war durchorganisiert“, sagt ihre Schwester Lana. Schlafstörungen setzen ein, Angstzustände. Das Kind hat Angst vor dem Alleinsein, und in ihrem Kinderzimmer türmen sich Hunderte von Puppen. „In diesen Jahren gehört Natalie Wood allen: der Mutter, den Studiobossen und der Nation. Nur nicht sich selbst.“

Mit 16 bekommt sie ihre erste Oscar-Nominierung: Nicholas Rays „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ zeigt sie zwischen James Dean und Dennis Hopper. Mit allen hat Natalie Affären, auch mit dem älteren Regisseur Ray. Als sie 19 ist, heiratet sie Kollege Robert Wagner. Die beiden werden Hollywoods Traumpaar. Sie trennen sich, sie heiraten sich erneut. Die Affären sind zahllos, darunter Michael Caine und Warren Beatty.

Diese Angst, sie ist nicht mehr auszuhalten. Es folgt ein Suizidversuch. Und jene verhängnisvolle Bootstour. Gespräche mit Zeitzeugen – darunter Natalie Woods acht Jahre jüngere Schwester Lana und ihr Jugendfreund Edwin Canevari – verschaffen hier dem Mythos Natalie Wood Konturen. Thilo Wydra

„Too Young To Die: Natalie Wood“, Arte, Samstag, 22 Uhr 15

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false