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Streaming-Serien wie „Game of Thrones“ können den Schlaf rauben oder der Entspannung dienen.

© picture alliance / HBO/Sky/dpa

Ständig Bewegung im Streaming-Katalog: Der etwas andere Serientod

Nur für begrenzte Zeit im Streaming-Angebot: Wer nicht aufpasst, verpasst die besten TV-Reihen. Wie man das verhindern kann.

„Schnell nachholen: Bei Netflix verschwinden 24 Filme und Serien“. Nachrichten wie diese von der Webseite Moviepilot begegnen den Nutzern von Streamingdiensten wie Amazon und Netflix oder von Pay-TV-Sendern mit eigenen Video-on-Demand-Plattformen wie Sky in schöner Regelmäßigkeit. Die Botschaft ist klar: die persönliche „To-Watch-Liste“ ist nur so lange aktuell wie es die Anbieter zulassen. Und diese Zeitspanne scheint immer kürzer zu werden. Gerade endete bei Sky das Zeitfenster für die finale Staffel von „Game of Thrones“ – zumindest vorläufig. Die Frage ist also, wie schafft man es, die eigenen Favoriten tatsächlich nicht zu verpassen?

Das Problem betrifft keineswegs nur Netflix, wo Serien Binge-watch-freundlich in einem Stück veröffentlicht werden. Erheblich komplizierter ist es, wenn Serien wie bei Amazon oder Sky häppchenweise mit wöchentlich neuen Episoden angeboten werden. Wer dann zunächst etwas wartet, um später ein paar Episoden in einem Rutsch anzusehen, verpasst schnell den richtigen Einstiegszeitpunkt.

Wie definiert man Originals?

Dennoch: Besonders häufig scheint es solche Räumungsaktionen bei Netflix zu geben. Andere Marktteilnehmer monieren, dass Netflix mit dem Begriff Originals etwas lax umgeht und neben den echten Eigenproduktionen auch einen Teil der Lizenzware so bezeichnet. Der Dienst von Reed Hastings trifft eine andere Unterscheidung: „Viele Netflix Originals werden direkt von Netflix produziert oder von Netflix in Auftrag gegeben“, erklärt der Streamingdienst und fügt an: „Diese Programme stehen dauerhaft zur Verfügung.“ Darüber hinaus gibt es auch lizenzierte Originals, die Netflix in einer Region als erster und exklusiver Lizenznehmer verfügbar macht. Hier sind die Auswertungsrechte in der Regel zeitlich limitiert. Die Verweildauer reicht dabei von Monaten über mehrere Jahre. Die Dauer wird in jedem Fall individuell verhandelt.
Doch nach welchen Kriterien wird entschieden, ob eine Lizenz verlängert wird. Netflix zufolge hängt das in erster Linie vom Feedback der Abonnenten ab. Aber auch die Häufigkeit, mit der eine Serie angesehen wird, spiele eine Rolle. „Unser Ziel ist es, unseren 151 Millionen Mitgliedern weiterhin großartige Filme und Serien anzubieten und gleichzeitig Inhalte im Portfolio zu haben, die exklusiv auf Netflix erhältlich sind.“

Amazon definiert den Begriff „Originals“ etwas anders. „Bei Prime Video sind Eigenproduktionen oder Produktionen, für die wir im jeweiligen Territorium die vollen Auswertungsrechte innehalten, Amazon Originals. Lizenzware, die exklusiv im Streaming bei uns verfügbar ist, nennen wir Amazon Exclusives“, teilte der Dienst auf Anfrage mit. Deren Originals stehen den Prime-Mitgliedern im Rahmen ihrer Mitgliedschaft dauerhaft zum Streamen zur Verfügung.

Alle andern nicht-exklusiven Lizenzprodukte sind zumeist für bestimmte, sehr unterschiedliche Zeiträume lizensiert – „das hängt immer vom jeweiligen Lizenzdeal ab, umfasst aber in der Regel mindestens zwölf Monate“. Nicht-exklusive Serien sind für unterschiedlich lange Zeiträume im Rahmen einer Prime-Mitgliedschaft zum Streamen verfügbar. Nach Ablauf dieses Zeitraums sind sie zumeist weiterhin über Prime Video als Kauf- oder Leihinhalte erhältlich.

Black Windows bei Sky

Zu den Anbietern, die in letzter Zeit durch eine ganze Reihe von interessanten Eigenproduktionen aufgefallen sind, gehört auch der Pay-TV-Sender Sky, der zugleich als Streamingdienst aktiv ist. „Unsere Sky Originals – egal ob aus Großbritannien, Italien oder Deutschland, stehen dauerhaft über mehrere Jahre zur Verfügung“, führt Sky aus. „Die einzige Ausnahme ist ,Babylon Berlin‘, da es sich um eine Koproduktion unter anderem mit der ARD handelt. Wenn die ARD ausstrahlt, haben wir ein Black Window.“ Für Lizenzproduktionen gelten wie bei der Konkurrenz unterschiedliche Verträge und Laufzeiten. Details will Sky dabei „nicht an die Öffentlichkeit geben“.
Umso detaillierter sind die Angaben von Sky über die Serien, die bald aus dem Angebot genommen werden. Am Montag trifft dies die Staffeln eins bis acht von „Vampire Diaries“, am 31. Juli gleich mehrere beliebte Reihen, darunter „ Marvel’s Agents of Shield“ (Staffel eins bis vier) „Scrubs“ (eins bis neun) und die erste Staffel von „The Crossing“. Bei „Big Little Lies“ bleibt etwas mehr Zeit, Staffel 1 bleibt bis zum 21. August im Angebot, „Supernatural“ sogar bis Ende August.

Die erfolgreiche TV-Serie „Game of Thrones“ wurde am 25. Juli aus dem Programm genommen, kehrt aber ab dem 10. August wieder für zwei Monate zurück zu Sky, wobei die achte Staffel vom 22. August an auf TNT Serie im linearen Programm und auf Abruf läuft. Serien, die als TV-Premiere auf Partnersendern wie TNT Serie ausgestrahlt werden, werden meistens parallel zur linearen Ausstrahlung im Stream bereitgestellt, wobei die neuen Folgen ebenfalls im Wochenrhythmus veröffentlicht werden.

Eigene Kategorie für auslaufende Inhalte

Doch was können die Streaming-Nutzer selbst tun, um möglichst nichts zu verpassen? Wo kann man nachzuschauen, wann welche Serie aus dem Angebot genommen wird? Darauf gibt es keine pauschale Antwort: In der Sky-Go-App wird beim Aufruf einer Serie darauf hingewiesen, ob ein Inhalt in Kürze abläuft. In der Windows-App fehlt dieser Hinweis allerdings. Bei Netflix ist es genau anders herum. Wird der Dienst im PC aufgerufen, wird auf der „Details“-Seite das Ende der Verfügbarkeit bei Inhalten angezeigt, die in Kürze auslaufen. In der App fehlt der Hinweis.

Und Amazon Prime Video? Hat sogar eine eigene Kategorie für „Serien nur noch begrenzte Zeit bei Prime“. Zu den Serien, die in den nächsten 30 Tagen nicht mehr in Prime Video enthalten sein werden, gehört auch „Sons of Anarchy“.

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