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„Faking Hitler“. RTL+ geht mit Premiuminhalten auf Abonnenten-Fang.

© RTL

RTL+ wird all media inclusive: Einfach. Mehr.

RTL+ will 2022 eine Plattform mit Medien aus TV, Radio, Podcasts, Hörbüchern und Magazinen bilden.

Dieses Paradies ist nah, schon im zweiten Quartal 2022 soll es seine Pforten öffnen. Es wird RTL+ heißen, soll deutlich mehr offerieren als das an diesem Donnerstag von TVnow in RTL+ umbenannte Streamingangebot. Die breit bestückte Plattform ist der ambitionierte Versuch von RTL Deutschland, gemeinsam mit der Mutter Bertelsmann ein kostenpflichtiges Universum aus den konzerneigenen Medien zu formen. CEO Stephan Schäfer sprach beim Pressetermin in Berlin „von einer Pioniertat, wie sie es weltweit bislang nicht gegeben hat.“

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Die Abonnenten sollen über die Filme und Serien, Shows, Dokumentationen, Sport und Information hinaus ein umfangreiches Musikangebot, exklusive Podcasts, eine Hörbuch-Bibliothek und Zugang zu digitalen Premium-Zeitschriften erhalten. Das Motto: „mehr sehen, mehr hören, mehr lesen“.

Co-CEO Matthias Dang will aus dem engen Austausch mit dem RTL-Publikum erfahren haben, dass „sehr viele Menschen auf ein solches Angebot gewartet haben, vielfältig und einfach nutzbar zugleich“. Keine falsche Beobachtung, wer hat zuhause noch einen genauen Überblick über seine technische Infrastruktur, seine Fernbedienungen, seine Lieferanten, seine Abos, wer weiß noch, welche Serie er abgebrochen hat, um eine zu beginnen?

Jeder zehnte Haushalt hat vier Abos

RTL+ will da Orientierung bieten. Laut Michael Schulz, TV-Chef der Telekom, hat jeder Haushalt in Deutschland mittlerweile 1,5 Abos und jeder zehnte bereits vier Abos. Das nahende RTL+ wird es exklusiv oder im Bundle mit MagentaTV geben. Aktuell verzeichnet die RTL-Plattform, schon jetzt die größte mit deutschem Copyright, 2,4 Millionen Abos, MagentaTV hat vier Millionen. Und RTL+ soll schnell wachsen, bis Ende 2026 sind über fünf Millionen Abos angestrebt. Dafür können zu den weiterlaufenden Investitionen zusätzlich 600 Millionen Euro jährlich ausgegeben werden. Klotzen, nicht kleckern, in jedem Monat soll ein Original an den Start gehen.

Premiumfernsehen vs. Ramschfernsehen

Wird RTL+ Premiumfernsehen und das lineare RTL Ramschfernsehen werden? Schäfer verneinte das, RTL soll mit noch mehr News und Sport für das große Publikum senden und Werbegelder einsammeln. Allerdings wird die Entertainment-Plattform mit den großen Premieren bestückt, also laufen „Glauben“, „Faking Hitler“ und „Sisi“ erst hier, ehe das „normale“ RTL-Publikum bedient wird. „One app, all media“, noch so ein Schlagwort, das mit Leben erfüllt werden soll. RTL+ vereinfache die Nutzung von Streaming für Menschen aller Altersgruppen, die sich gern mit einer einzigen Anmeldung umfassend informieren und unterhalten lassen wollen, ohne sich zu häufig vertraglich zu binden, heißt es in den Unterlagen.

Eva Messerschmidt, Senior Vice President Product & Commercial, verwies auf die „Für Dich“-Taste im kommenden Oberflächen-Menü. Hier fließen Inhalte, Technik und Daten zusammen. Dank intelligenter Text-, Audio- und Videoanalyse wird ein personalisierter Empfehlungsalgorithmus generiert, über die Such-Funktion sollen Neugier und Erwartung befriedigt werden. Denn das ist der Ehrgeiz: Der RTL+-Nutzer soll bloß nicht auf die Idee kommen, dass anderswo seine Interessen besser befriedigt werden.

Kooperation mit Deezer

Für Hörbücher kooperiert RTL+ mit der deutschsprachigen Penguin Random House Verlagsgruppe, die wie auch RTL Deutschland zum Medienkonzern Bertelsmann gehört. Im Bereich Musik hat RTL Deutschland eine Partnerschaft mit Deezer geschlossen, einem der großen, internationalen Audio-Streamingdienste.

RTL+ will nach eigener Aussage „das erste vollintegrierte Medienunternehmen in Deutschland sein, das mit positiver Unterhaltung und unabhängigem Journalismus über alle Mediengattungen hinweg“ punkten und prunken will. Paradies eben. Was der Eintritt kostet, wird später verkündet. Joachim Huber

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