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Keine Lagerfeuer-Romantik: Sven Ottke will sich bis zur Dschungelkrone durchboxen.

© TV Now

RTL-Dschungelcamp: 14. Staffel startet aller Kritik zum Trotz

Aller Kritik zum Trotz findet das Dschungelcamp von RTL zum 14. Mal im australischen Busch statt. Konkurrent ProSieben stellt sich hinter den Kölner Sender.

Mit ironischen Anspielungen auf hitzige Wortgefechte im RTL-Dschungelcamp, die explosive Stimmung zwischen den zwölf Kandidaten oder jedes andere Thema, das an die verheerenden Brände in Australien erinnert, werden Sonja Zietlow und Daniel Hartwich sicherlich vorsichtig sein, wenn an diesem Freitag um 21 Uhr 15 die 14. Ausgabe von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ beginnt.

Schließlich mangelt es nicht an kritischen Stimmen, die kein Verständnis für eine Unterhaltungssendung im Kommerzfernsehen haben, während zugleich ganze Landstriche verwüstet werden und Abermillionen von Tieren qualvoll verenden.

Ein unmittelbare Gefahr für die Camp-Teilnehmer, die Moderatoren und die anderen rund 200 Personen, die für die RTL-Produktion in den nächsten 16 Tagen benötigt werden, gibt es wohl nicht. Die Brände seien mehrere Hundert Kilometer von dem Camp entfernt, teilte RTL mit. Die Medienexpertin der Union im Bundestag forderte RTL trotzdem auf, das „Dschungelcamp“ wegen der heftigen Buschbrände in Australien auszusetzen.

„In Australien brennen die Wälder, ein ganzer Kontinent leidet unter dem Feuer. Menschen und Tiere sterben, viele verlieren ihre Häuser. Dies ist nicht die geeignete Szenerie für eine leichte Unterhaltungssendung wie das „Dschungelcamp““, teilte die Bremer Bundestagsabgeordnete Elisabeth Motschmann, mit.

„Die breit geführte, emotionale Debatte bei uns zeigt, dass viele Menschen es als hochgradig geschmacklos empfänden, wenn RTL das Dschungelcamp dennoch aus Australien ausstrahlen würde.“ SPD-Politiker Karl Lauterbach findet es angemessen, „während dieser Brände die Sendung ,Dschungelcamp‘, die ich persönlich aber auch grundsätzlich entbehren könnte, dort nicht weiter zu drehen“. Ihn erinnert das Ganze „an den Tanz auf dem Vulkan“.

„Diese Arbeit sichert ihnen nicht nur im Januar gutes Einkommen.“

Ein anderer Politiker sieht das offensichtlich ganz anders: Günther Krause, der als Vertreter der DDR zusammen mit dem damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble den deutsch-deutschen Einigungsvertrag ausgehandelt hat, nimmt als erster Politiker überhaupt am Dschungelcamp teil.

Der 66-jährige CDU-Politiker ist sich sicher, dass er einige Anekdoten „aus der Zeit der deutschen Einheit“ zu erzählen habe. Zudem wolle er zu Diskussionen über die Klimapolitik anregen.

Moderatorin Sonja Zietlow hat unterdessen die RTL-Show gegen Vorwürfe verteidigt. „Unsere australischen Kollegen sind mehr als dankbar, ihren Job bei IBES nicht (auch noch) zu verlieren!“, schrieb sie auf ihrer Facebook-Seite. „Diese Arbeit sichert ihnen nicht nur im Januar gutes Einkommen.“

Selbst die Konkurrenz kann die Kritik nicht nachvollziehen. "Angemerkt. Wir schauen es nicht. Aber wir verstehen nicht, was es #Australien helfen sollte, wenn @RTLde - so wie es der ein oder andere Politiker fordert - das Dschungelcamp absagt. Jeder kann selbst entscheiden, ob er es schauen mag. Und das ist gut so", twitterte Konkurrent ProSieben am Donnerstag.

Zu weiteren Camp-Teilnehmern gehören die 55-jährige Schauspielerin Sonja Kirchberger und Ex-Profiboxer Sven Ottke. Ferner dabei sind Danni Büchner, die Witwe des 2018 gestorbenen TV-Auswanderers Jens Büchner, sowie der „GZSZ“-Schauspieler Raul Richter. Auch das weitere Camp-Personal stammt im Wesentlichen aus dem RTL-Universum.

So wie Prince Damien und Toni Trips („Deutschland sucht den Superstar“), „Temptation Island“-Teilnehmerin Anastasiya Avilova und Elena Miras („Das Sommerhaus der Stars“), Marco Cerullo („Bachelor in Paradise“) und Claudia Norberg, Ex von Schlagersänger Michael Wendler.

Die Show, die am Freitag beginnt [„Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“, RTL, Freitag, 21 Uhr 15], muss dabei zum ersten Mal ohne Lagerfeuer als Camp-Mittelpunkt auskommen. Stattdessen wird das Essen auf einem Gasfeuer gekocht. Zwei Alarmsysteme sollen im Ernstfall alle Personen im Camp mit Sirenen benachrichtigen.

Wie nah die Brandkatastrophe ist, zeigt sich überdies bei Camp-Arzt Dr. Bob, der mehrere Hundert Kilometer vom Dschungelcamp nahe den Brandgebieten lebt. Weil die Flammen immer dichter an sein Haus herankamen, musste er es räumen, teilte RTL mit.

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