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Bei "Grand Theft Auto 5" taucht der Spieler wieder in die Welt der Gangster ein.

© Rockstar Games

Rockstar Games veröffentlicht Fortsetzung des Kultspiels: "Grand Theft Auto 5"

Über 200 Millionen Euro und fünf Jahre Entwicklungszeit stecken in der Fortsetzung des Kultspiels "Grand Theft Auto". Jetzt erschien "GTA 5" für PS3 und Xbox 360. Die Entwickler zeigten dieses Mal große Liebe zum Detail. Sie erweiterten überarbeiteten die Spielwelt, sodass eine nie dagewesene Freiheit beim Spieler entsteht.

Fünf Jahre mussten Fans der Serie warten, jetzt ist es so weit. "Grand Theft Auto 5", kurz "GTA 5", erschien gestern auf den Systemen Playstation 3 und Xbox 360.

300 Mitarbeiter des Spieleentwicklers Rockstar Games arbeiteten im schottischen Edinburgh und in New York an dem Spiel. Auf das Charakterdesign der Protagonisten im Spiel soll das Team allein 100 Tage Recherche verwendet haben, wie Sam Houser, Präsident von Rockstar Games, dem "Guardian" erzählte. Besondere Aufmerksamkeit erhielt bei der Neuauflage des mittlerweile Kult gewordenen Spiels eine realistische Darstellung. So sollen etwa die Charaktere von echten Gangmitgliedern gesprochen worden sein, um den Straßenslang authentisch darzustellen. Zudem haben alle Figuren im Spiel eigene Dialogzeilen und eine eigene Vorgeschichte, die ergründet werden kann.

Die Produktion des Spiels soll über 200 Millionen Euro an Entwicklungs- und Marketingkosten verursacht haben. Daran erkennt man, welche Dimensionen mittlerweile neben der Film- auch in der Spiele-Branche vorherrschen. Der teuerste Film aller Zeiten zum Beispiel war "Flucht der Karibik 3 - Am Ende der Welt" und hat rund 225 Millionen Euro gekostet. Als teuerstes Videospiel wurde "Star Wars - The Old Republic" mit einem Produktionsbudget von rund 150 Millionen Euro von GTA 5 abgelöst.

Es ist nicht verwunderlich, dass die Filmindustrie bereits seit Jahren reges Interesse an einer Verfilmung des Spiels zeigt. Dan Houser, Chefentwickler des Spiels, sagte dem "Guardian" jedoch, dass man nicht an eine filmische Umsetzung denke, da man an der Qualität einer filmischen Umsetzung zweifle.

Der Erfolg der GTA-Serie hängt vor allem mit dem Spielkonzept zusammen. Gestartet hatte das Spiel mit Verfolgungsjagden und Rennen bis es langsam zu dem wurde, was es heute ist: eine Mischung aus Open Area und Shooter. Die nicht lineare Handlung des Spiels macht aber einen der Hauptreize aus. Der Spieler betritt die riesige, fiktive, aber trotzdem glaubwürdige, Welt der Großstadt von Los Santos - angelehnt an Los Angeles in Kalifornien. Dort kann er sich frei bewegen und ist an keinen starren Handlungsablauf gebunden. Als Spieler wird einem nicht Mission um Mission vor die Nase gesetzt, sondern man kann selbst entscheiden, was man machen möchte. Da man im Spiel stets einen Verbrecher spielt, fallen vor allem illegale Tätigkeiten unter die Möglichkeiten des Spielers. Er kann Autofahren, spazieren gehen, sich betrinken oder ins Bordell gehen. Ehrlicherweise muss man zugeben, dass viele Spieler sich die Zeit damit vertreiben, Passanten mit dem Auto niederzumähen oder wahllos um sich zu schießen. Kurzum: Man kann tun, was im realen Leben nicht erlaubt und verpönt wäre.

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Die expliziten Gewaltdarstellungen im Spiel sind jedoch Teil des PR-Konzepts von Rockstar Games. Immer wieder kam es zu öffentlichen Debatten über die Gewalt im Spiel, was sicherlich zur Popularität des Kultspieles beitrug. Die Altersfreigabe liegt seit längerem bei 18 Jahren. Die Warnungen von Politikern vor der Abstumpfung der Jugend führten aber zum Gegenteil dessen, was sie beabsichtigten. Das Spiel wurde Gesprächsstoff und die Verkaufszahlen der GTA-Serie gingen durch die Decke.

Der technische Fortschritt geht natürlich auch nicht an der Spiele-Industrie vorbei. Jede Fortsetzung von GTA muss opulenter, aufregender und Gameplay-technisch besser sein als ihr Vorgänger. Rockstar Games setzt beim fünften Teil der Serie auf eine extreme Ausdehnung der Spielwelt. Die Karte von GTA 5 soll laut Entwicklern größer sein, als alle vorherigen GTA-Welten zusammen. Mit insgesamt 700 Missionen soll der Spieler rund 100 Stunden alleine beschäftigt sein. Hinzu kommt ein aufwändiger Mehrspieler-Modus mit bis zu 16 Spielern. Die Liebe zum Detail bei Roststar Games erkennt man auch an den 17 Radiostationen mit 240 Songs innerhalb des Spiels.

Dieses Mal kann der Spieler, in Novum im Gegensatz zu den Vorgängern, aus drei Protagonisten wählen und zwischendurch wechseln. Wie bereits angedeutet, hat jeder Charakter eine individuelle Lebensgeschichte und eigene Fähigkeiten, die man während des Spiels entdeckt. Michael ist Bankräuber im Ruhestand, der gerade eine Midlife-Crisis durchläuft und ein ausgezeichneter Schütze ist. Der zweite Charakter heißt Franklin, ein adrenalinhungriger Kleinkrimineller, der besonders am Steuer begabt ist. Zum Duo gesellt sich dann noch Trevor, ein unberechenbarer Psychopath, der zu Drogen und Gewaltausbrüchen neigt, aber ein sehr guter Pilot ist. Trevor gleicht dabei Lynch aus der "Kane & Lynch"-Serie des dänischen Spieleentwicklers IO Interactive.

Mit 460 verschiedenen Autos, Flugzeugen, Helikoptern, Quads oder Motorrädern - sie alle können auch aufgerüstet werden - erkundet der Spieler die Welt. Der nicht linearen Handlung entsprechend kann der Spieler viel Zeit auf Nebenschauplätzen verbringen. So kann auch ein Kontrast zum Gangsterleben erzeugt werden. Für die weniger blutrünstigen Spieler gibt es in der GTA-Welt auch Tennis, Golf oder Tauchen.

Man wird sehen, ob der fünfte Teil von "Grand Theft Auto" die in ihn gesteckten Erwartungen erfüllen wird. Im ersten Verkaufsjahr ist der Absatz von 25 Millionen Spielen geplant, das entspräche einem Erlös von 1,2 Milliarden Euro. Der Trailer stimmt auf jeden Fall positiv. Er wurde binnen zwei Wochen über 25 Millionen Mal geklickt.

Benannt ist das Spiel im Übrigen nach dem US-Strafbestand für schweren Fahrzeugdiebstahl, Grand Theft Auto. Für den PC ist bisher keine Version bestätigt, man rechnet aber im Frühjahr 2014 damit. Ob das Spiel auf der Playstation 4 bzw. der XBox One erscheint - beide werden im November veröffentlicht -, ist bisher nicht bekannt.

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