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Gut Vernetzt: Viele Besucher von Re:publica und Media Convention sind selbst aktiv im Netz unterwegs.

© Ole Spata/dpa

Re:publica 19 und Media Convention: All-in fürs Digitale

Re:publica und Media Convention erwarten in diesem Jahr noch mehr Besucher, darunter den Bundespräsidenten.

Die Konferenzveranstaltungen Re:publica und Media Convention, die sich mit den Themen Digitalisierung und Gesellschaft sowie Netzkultur und Medienwandel beschäftigen, werden wohl auch in diesem Jahr alle Rekorde brechen. In der Station Berlin und dem daneben liegenden Technikmuseum wird vom 6. bis zum 8. Mai auf 27 Bühnen und anderen Veranstaltungsorten zu 14 Themengebieten diskutiert. Allein die Re:publica – Motto „tl;dr/too long; didn’t read“ – erwartet rund 1000 Referenten zu über 600 Programmpunkten. Dazu kommen weitere 400 Sessions und Keynotes der Media Convention.

Bereits zuvor am 4. und 5. Mai findet zudem das Netzfest im Park am Gleisdreieck statt, das sich an Jedermann richtet, der sich für den digitalen Wandel interessiert. 2018 zählten die Veranstalter 19 500 Gäste, bereits jetzt liegt die Anmeldungen um zehn Prozent über dem Vorjahr, wie Re:publica-Geschäftsführer Andreas Gebhard am Mittwoch bei einer Pressekonferenz sagte.

Ein Verbot für uniformierte Besucher wird es auch in diesem Jahr nicht geben, unterstrich Gebhard. 2018 hatte es einen kleinen Eklat um einen Info-Wagen der Bundeswehr gegeben, der sich direkt vor dem Eingang der Station postiert hatte. Eine Anfrage für eine offizielle Teilnahme an der diesjährigen Re:publica hat es nicht gegeben, man sei vorbereitet, hieß es von Veranstalterseite. Viel wichtiger ist ihnen allerdings, dass die Konferenz in diesem Jahr von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet wird.

Alte Politik und junge Besucher

Im Bereich Netzpolitik freut sich Re:publica-Mitgründer Markus Beckedahl darauf, mit dem CDU-Europapolitiker Axel Voss die Urheberrechts-Debatte weiterzuführen. Und Johnny Haeusler, ebenfalls ein Re:publica-Urgestein, will mit den Veranstaltungen Next Generation und Tincon die Jüngeren an die Re:publica heranführen.

Das Themenspektrum der Re:publica ist so breit, das wohl kaum ein Feld ausgelassen wird. Es geht um digitale Nachhaltigkeit, demokratische Teilhabe, Datenausbeutung, Meinungsfreiheit, Cyberwar und Verschwörungstheorien, um nur ein paar Stichworte zu nennen. Selbst Yoga-Sessions und eine Fahrrad-Werkstatt gehören zum Programm, das mehrere hundert Stunden umfasst, und an dem unter anderem der Astronaut Alexander Gerst, die EU-Politikerin Margrethe Vestager, der Science-Fiction Autor Cory Doctorow, der Blogger Sascha Lobo, die Autorin Sibylle Berg, Schauspielerin Katja Riemann und Familienministerin Franziska Giffey teilnehmen.

„Playing for Keeps: Jetzt wird’s ernst“ lautet das zentrale Motto der Media Convention Berlin, die vom Medienboard Berlin-Brandenburg (MBB) und der hiesigen Medienanstalt MABB getragen wird und zum sechsten Mal zusammen mit der Re:publica stattfindet. Gleich im Eröffnungspanel heißt es entsprechend: „Point of no Return – Going All In with Digital“. Bei den Jüngeren haben Streamingdienste das lineare Fernsehen bereits abgehängt, wer seine digitalen Geschäftsfelder jetzt nicht ausbaut, hat bereits verloren, wie MBB-Chef Helge Jürgens erinnerte.

Das Netz zu einem besseren Ort machen

Ansonsten wird zum Beispiel über Chancengleichheit im Netz oder Monopole diskutiert – unter anderem mit Kartellamtschef Andreas Mundt. Die Podcast-Welle wird thematisiert, angesichts der bevorstehenden Europa-Wahl beschäftigt sich ein Panel mit politischer Werbung, Medien und Manipulation, wie MABB-Direktorin Anja Zimmer ankündigte. Angesichts von Bedrohungen wie Hate, Fakes und Mobbing wird aber zugleich die Frage gestellt: „Wie machen wir das Netz zu einem besseren Ort?“.

Zu den Keynote-Speakern und Diskutanten gehören die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Sky-Deutschland-Chef Holger Enßlin, RBB-Intendantin Patricia Schlesinger, Marie-Teresa Weber von Facebook und Dennis Kraben von Google sowie die Schauspielerin Anna Maria Mühe und Gesche Joost von der UdK. Kurt Sagatz

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