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Jörg Thadeusz begrüßt jetzt immer dienstags, mittwochs und donnerstags im RBB-Fernsehen ab 23 Uhr 30 einen Gast im „Talk aus Berlin“.

© RBB/Thomas Ernst

RBB-"Talk aus Berlin" mit Jörg Thadeusz: „Mit Patricia gibt’s Porno“

Am späten Abend zu tagesaktuellen Fragen: Jörg Thadeusz lädt jetzt dreimal wöchentlich im RBB-Fernsehen zum „Talk aus Berlin“.

Herr Thadeusz, am Mittwoch startet Ihr „Talk aus Berlin“, dreimal wöchentlich zu vorgerückter Stunde über tagesaktuelle Themen, die die Hauptstadt bewegen. Also ein komplett neuer Thadeusz?

Es ist eher unwahrscheinlich, dass sich das Modell TV-Talk nach 50 Jahren noch einmal grundsätzlich verändert. Aber tatsächlich ist die Atmosphäre im neuen Studio etwas anders, sie sieht nicht so wohnzimmerlich, sondern mehr nach mondäner Metropole und Hauptstadt aus. Das kann zu einem anderen Charakter der Sendung führen. In den Tests kam es mir etwas bedächtiger vor.

Noch bedächtiger, ich hätte das Gegenteil erwartet.

Vielleicht trifft es gedämpfter besser. Allerdings wollen wir uns in der neuen Sendung nicht nach hinten lehnen. Als ich vor über zehn Jahren mit „Thadeusz“ angefangen habe, da fand ich es noch lustig, mit Künstlern zwischen Platten zu sitzen. Heute führen wir ein richtiges Interview oder zumindest ein intensives Gespräch, das sind ja ohnehin die besten Interviews. Und am Ende kommt man immer beim Grundsätzlichen an. Das hängt vom jeweiligen Abend ab. Wie bei einem Treffen in der Kneipe weiß man auch hier nicht, redet man heute grundsätzlich - über die letzten Dinge - oder das, was gerade anliegt.

Was ändert sich durch den anderen Rhythmus?

Der Talk kann lebendiger werden, weil ich mich auf andere Sendungen beziehen kann. Am Donnerstag könnte sich zum Beispiel sagen, zur Premiere war Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hier und hat dies oder das gesagt. Wir sind jetzt ganz dabei. Die Stadt lebt und wir leben mit.

Welche anderen Gäste stehen bereits fest?

Der Schauspieler Christian Berkel und der Gerichtsmediziner Michael Tsokos, wenn sein Film ins Kino kommt. Und in der nächsten Woche wird voraussichtlich Claudia Roth von den Grünen hier sein. Übrigens: Als ich bei den Grünen war, da haben wir über Sachen geredet, die jetzt alle erfüllt sind.

Warum sind Sie 1990 eigentlich bei den Grünen rausgeflogen?

So ganz genau weiß ich das selber nicht mehr, aber es hatte irgendwas mit Frauenfeindlichkeit und reaktionären Umtrieben zu tun. Also total aggressiv.

Gibt es einen parteipolitischen Proporz?

Nein, uns ist es wichtig, dass man nichts vorausberechnen kann. Sonst kommt man zum langweiligen Teil von Tagesaktualität. Überlegen Sie mal, wie lange wir schon über Maaßen reden? Außerdem geht es nicht nur um politische Themen.

Welche Gespräche gab es mit Intendantin Patricia Schlesinger über die Sendung?

Einmal davon abgesehen, dass ich weiß, was für eine Journalistin sie ist und dass sie die Welt interessiert, wollte ich schon wissen, was sie möchte. Ansonsten vertraut Patricia Schlesinger mir als Protagonisten der Sendung. Ihre Vorgängerin Dagmar Reim hat in neun Jahren „Thadeusz“ nur ein einziges Mal eingegriffen. Als eine Pornodarstellerin eingeladen werden sollte, fand sie das nicht so super.

Und jetzt geht das?

Mit Patricia gibt’s Porno (lacht). Damals musste Frau Reim befürchten, da kommt ein Typ vom Satiresender und möchte Pillefitt besprechen. Heute ist klar, es wird ein vernünftiges Gespräch geben. Und man kann über alles reden, so auch mit einer Pornodarstellerin.

Keine Einflussnahme, aber ein Auftrag.

Und der steht mit dem Slogan „Bloß nicht langweilen“ sogar auf dem Haus. Darüber hinaus geht es darum, Relevanz herzustellen. Zudem wollen wir klarmachen, wir sind nicht irgendwo, sondern in der Stadt, in der viele Dinge passieren. Und wo die andern hinschalten müssen, wir nicht. Wir sind schon da. Anderes soll es dagegen nicht geben, dass nur Positionen ausgetauscht werden. Und bei einem AfD-Mann muss mir nicht unbedingt der Schaum runterlaufen, damit mich auch alle für einen Antifaschisten halten. Das ist hier alles unnötig.

Jörg Thadeusz

begrüßt jetzt immer dienstags, mittwochs und donnerstags im RBB-Fernsehen ab 23 Uhr 30 einen Gast im „Talk aus Berlin“. Mit dem Moderator sprach Kurt Sagatz.

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