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Lektüre für Rechtsesoteriker

© rbb/Frank Ludwig

RBB-Reportage über Anastasia-Bewegung: Völkisches Reich in der Mark

Seltene Einblicke in eine abgeschottete Welt: Eine RBB-Reportage über die Anastasia-Bewegung.

Der Verfassungsschutz beobachtet sie noch nicht, sieht sie aber als „Rutschbahn in den Rechtsextremismus“. Rechte Siedler der Anastasia-Bewegung erschaffen sich in den Weiten Brandenburgs ihr abgeschottetes völkisches Reich. Zwei Jahre lang haben sich die Autoren Silvio Duwe und Lisa Wandt mit ihnen beschäftigt, haben undercover recherchiert. Am Mittwoch zeigt der RBB ihre „Kontraste“-Reportage über die völkische Landnahme.

Erster Tatort ist Grabow im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Auf den ersten Blick sind es Aussteiger: voll bio und selbstversorgend. Von einst 800 Einwohnern sind noch 240 übrig. Deshalb freut sich der Ortsvorsteher über die neuen Bewohner. Sie veranstalten Feste mit Gruppentanz, germanischem Brauchtum und Feldsteinzielwurf. Sogar eine neue Schule ist geplant. Dort wollen die Rechtsesoteriker ihren Nachwuchs aufziehen, damit es ein Ende hat mit dem „Chaos der Geschlechter“.

Die Anastasia-Anhänger bereiten sich auf das Ende der Bundesrepublik vor und wollen unabhängig vom angeblich von jüdischen Eliten gesteuerten „System“ leben. Sie sind die Volkstümler unter den Rechten – nur öko und mit Strickpulli, gern auch auf Trachtenfesten gemeinsam mit Holocaustleugnern und militanten Neonazis. In 17 Orten, davon vier in Brandenburg, will die Bewegung sogenannte Landsitze aufbauen.

Silvio Duwe und Lisa Wandt liefern nicht nur seltene Einblicke in diese abgeschottete Welt. Sie zeigen auch, dass die Öko-Rechten keine Chance haben, wenn sich Bürger und Amtsträger nicht blenden lassen. Nebenbei lässt der RBB einen Seitenhieb auf den oft heimeligen Schwestersender MDR los: Dort durfte sich ein Anastasia-Jünger aus der Mark als Gartenexperte präsentieren, der seine Beete nach den Mondphasen beackert.

„Kontraste: Bio, braun und barfuß. Rechte Siedler in Brandenburg“, RBB, Mittwoch, 21 Uhr 15

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