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Und danach Beziehungstipps. Paula Lambert (2 v. li.) und die Coaches.

© dpa

„No Body is perfect“: Sat1 versucht sich an einem „Nacktexperiment“

Nackte Kandidaten sind im Fernsehen nichts Ungewöhnliches. Im "Nacktexperiment" von Sat1 treten allerdings auch die Coaches ohne Hüllen auf.

Eine der berühmtesten Szenen der Filmgeschichte: Jack Lemmon am Ende von Billy Wilders „Manche mögen’s heiß“ als Frau verkleidet, dem im Auto vom Millionär Osgood ein Heiratsantrag gemacht wird. Als Jerry/Lemmon seine Perücke abreißt und Osgood gesteht, dass er ein Mann sei, sagt dieser: „Well, nobody’s perfect!“. Ähnliches könnte sich Tatjana denken, Protagonistin eines neuen Formats auf Sat1, das der Sender „Nacktexperiment“ nennt.

[„No Body is perfect – Das Nacktexperiment“, Montag, Sat1, 20 Uhr 15]

Tatjana und zwei weitere Freiwillige, sollen nach vier Tagen intensiver Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper nackt an den Strand auf Mykonos gehen, unterstützt von den Coaches Paula Lambert, Sandra Wurster, Silvana Denker und Daniel Schneider. Unbekleidete Kandidaten im Privatfernsehen hat man schon öfters gesehen, das Besondere hier: Auch die Coaches (Lambert moderiert als Sex- und Beziehungsexpertin bei Sixx) sind nackt, ihre Körper von Bodypaintings bedeckt.

Im Grunde eine richtige Idee

Der TV-Unterhaltung wird ja vorgeworfen, ihr falle kaum was Neues ein, außer Quiz- und Castingshows. „No Body is perfect“, Folge Eins, lässt nicht vermuten, dass Sat1 das Trash-TV in neue Dimensionen hievt. Nacktheit im Fernsehen/Internet ist im 21. Jahrhundert auch nicht mehr das ganz große Ding. Eine Aufgabe besteht darin, sich 20 Minuten nackt im Spiegel zu betrachten, etwas zu entdecken, das man schön findet. Im Grunde ist das nicht verkehrt: Ein Beitrag zur Body-Positivity-Bewegung, zurück mit dem Glauben an die eigene körperliche Attraktivität, basierend auf psychologischen Studien. Wissenschaft ist immer gut, wenn sich über Zurschaustellung von Nacktheit im Fernsehen aufgeregt wird. Überzeugte Nudisten werden ihren Spaß haben. Voyeuristen auch. Vielleicht würde es Billy Wilder gefallen. Kein Privatsender ist perfekt. Wenn die Quote stimmt.

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