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Rassist und Hitler-Anhänger Charles Manson starb mit 83 im Gefängnis.

© Naked Television

Neue Dokumentation: Der untote Charles Manson

"The Lost Tapes": Doku bei RTL Crime und Nitro führt noch mal Charles Manson, "The Family" und die gemeinsamen Morde vor

Es bräuchte wahrscheinlich gar nicht die Dokumentation, um das Interesse wieder anzufachen, das Interesse an Charles Manson, seiner „Family“ und den von ihr begangenen Morden, unter anderem im August 1969 an der hochschwangeren Schauspielerin Sharon Tate, Ehefrau von Roman Polanski. Nun sind lange verschollene und unter Verschluss gehaltene Filmrollen aufgetaucht, die Naked Television für den US-Sender Fox und die britische Privatstation ITV für die Dokumentation „Manson: The Lost Tapes“ verarbeitet hat. Die Produktion wird im Sommer zunächst beim Bezahlsender RTL Crime und danach im Free-TV bei Nitro laufen, wie die Mediengruppe RTL Deutschland am Freitag mitteilte.

Nachdem Manson und Mitglieder seiner Hippiekommune „The Family“ verhaftet worden waren, konnte ein junger Filmemacher auf der „Spahn Movie Ranch“ über hundert Stunden drehen, Tausende Fotos schießen und Interviews führen. Das Material blieb Jahrzehnte verborgen. „The Lost Tapes“ zeigen, wie Charles Manson seine Anhängerinnen und Anhänger zu blinder Gefolgschaft brachte, ihre Gedanken kontrollierte und sie dazu motivierte, grausam zu morden. Manson achtete stets sorgfältig darauf, bei den „Hinrichtungen“ nicht anwesend zu sein.

Zum Tode verurteilt, aber nicht hingerichtet

Charles Manson, geboren 1934 als Charles Milles Maddox, hatte für seine „Family“ eine rassistische Ideologie zurechtgebastelt. Nur Weiße hatten Zugang, Manson erwartete einen Rassenkrieg in den USA, wollte ihn aktiv herbeiführen; Frauen galten für Manson als Dienerinnen des Mannes, nicht wenige machte er abhängig und konnte sie hin zum Mordexzess manipulieren. Während seines Prozesses brannte sich Manson, zum Tode verurteilt, wegen der Abschaffung der Todestrafe in Kalifornien aber nicht hingerichtet, ein Hakenkreuz auf die Stirn. 2017 starb Manson mit 83 Jahren – und lebt seitdem als amoralische Kultfigur in Medien und Kunst fort. Joachim Huber

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