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Neu am Kiosk: Schreiend schön

Das neue Magazin „Brigitte Mom“: Für Frauen, die gut aussehen wollen, wenn das Baby brüllt.

Ildikó von Kürthy hat eine Freundin namens Katja. Katja ist Mutter eines vierjährigen Sohns und bekommt vor lauter Übermutter-Übermut schon ein schlechtes Gewissen, wenn sie aufs Klo geht: „Kack’ doch, wenn dein Kind schläft“, denke sich Katja insgeheim. Das schlechte Gewissen sei, neben der Übermüdung, ihr treuester Begleiter – und trotzdem komme Katja niemals auf die Idee, eine Backmischung zu nutzen, wenn sie einen Kuchen zum Kita-Sommerfest beisteuern will.

Für Mütter wie Katja ist „Brigitte Mom“ nicht gemacht. Sondern für Frauen, für die Kinder zwar ihr „Ein, aber nicht ihr Alles“ sind, wie es im Vorwort der Zeitschrift heißt. Seit dieser Woche liegt das neue Magazin aus dem Hamburger Verlag Gruner + Jahr (G+J) zum Preis von 3,80 Euro am Kiosk – zunächst als einmalige Ausgabe. Nach drei Monaten im Handel wird entschieden, ob „Brigitte Mom“ regelmäßig erscheint.

Die Chance ist groß, denn der Markt der Lebensgefühl-Zeitschriften für Eltern wächst. Geht es in klassischen Elternblättern vor allem um die Frage, was zu tun ist, wenn das Baby schreit, fragen die neuen Magazine: Wie geht es den Eltern, wenn das Baby schreit? So wie „Nido“, 2009 ebenfalls von G+J gestartet. „Brigitte Mom“ setzt jetzt noch eins drauf und ist gemacht für Frauen, die wissen wollen: Wie sehe ich gut aus, wenn das Baby schreit?

Dass sie den G+J-Blättern „Eltern“ und „Nido“ hausintern Konkurrenz machen, glauben die „Brigitte Mom“-Chefredakteure Andreas Lebert und Brigitte Huber nicht: „,Brigitte Mom’ ist keine Elternzeitschrift, auch keine Familienzeitschrift, sondern eine Frauenzeitschrift. Das ist der wichtige Unterschied“, sagen sie. Muttersein bedeutet heute, dass der Tag 36 Stunden bräuchte, um die vielen eigenen Wünsche und Bedürfnisse einerseits und die vielen Ansprüche des Umfelds andererseits unter einen Hut zu bringen.

Dabei will „Brigitte Mom“ helfen. Zielgruppe sind Frauen zwischen 20 und 40, die Mütter sind oder es werden wollen. Neben von Kürthy, die dazu aufruft, lieber unperfekt zu leben, als sich im Wettkampf mit scheinbaren Übermüttern zu quälen, geht es in der ersten Ausgabe um eine Frau, die fremdgeht, um Mode, die schön und praktisch ist. Und im Gewinnspiel gibt’s als Hauptpreis eine Haushälterin – damit Frauen wie Katja auch mal mehr machen können, als in Ruhe auf die Toilette zu gehen.

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