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Der DJ Martin Garrix hat das offizielle Lied zur EM produziert.

© imago images / Pacific Press Agency

Nervige Fußballlieder im Fernsehen: Wir brauchen das Vorrundenaus für alle EM-Songs!

Von der Einlaufmusik bis zu den TV-Jingles wird man als Zuschauer bei der Europameisterschaft mit schlechter Musik beschallt. Das muss aufhören! Eine Empörung.

Erwischen Sie sich auch manchmal noch dabei, wie Sie gedankenverloren „More Than A Game“ von Towe Jaarnek und Peter Jöback vor sich hin summen? Nein? Dabei war das der erste offizielle EM-Song beim Turnier 1992 in Schweden. Seit 30 Jahren scheut die UEFA weder Kosten noch Mühen, um prominente Namen aus der Popwelt für ihre Großereignisse zu gewinnen. 2004 in Portugal war das Nelly Furtado mit „Força”, 2008 in Österreich und der Schweiz versuchte man es mit „Can You Hear Me” von Enrique Iglesias und vor fünf Jahren in Frankreich schallte „This One’s For You“ von David Guetta & Zara Larsson aus den Stadionboxen.

Wenig davon ist auf den Tribünen und in Köpfen hängengeblieben. Lediglich der Eurodance-Ohrwurm „Campione 2000“ von E-Type (Niederlande/Belgien, 2000) ist mit seinem Mitgröhlrefrain „Campione, campione olé olé olé“ noch bei jeder Siegerehrung zu hören. „Three Lions“ von The Lightning Seeds (England, 1996), die wohl erfolgreichste Fußball-Hymne aller Zeiten („It’s coming home, it’s coming home, it’s coming, football’s coming home“), war hingegen nicht mal ein offizieller EM-Song.

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Beim diesjährigen Turnier „beglücken“ uns der niederländische Star-DJ Martin Garrix gemeinsam mit Bono und The Edge von U2 mit „We Are The People“. „Ich wollte das Gefühl in einen Song packen, das du erlebst, wenn du ein Spiel guckst und dein Land ein Tor schießt“, erklärte der Musikproduzent. Also gähnende Langeweile? Der Musikjournalist Linus Volkmann schrieb treffend, es sei ein Mix aus dem „geriatrischen Elefanten-Gedächtnis des Pop mit der deformierten Gegenwart, also dieser stadionfüllenden Electronic Dance Music“.

Es gibt kein Erbarmen. Von der Einlaufmusik bis zu den Jingles bei TV-Übertragungen: Mit der akustischen Kriegsführung der Dauerbeschallung erobert Martin Garrix unsere Gehörgänge. Fast ist man da der ARD dankbar, dass sie mit „Die guten Zeiten“ von Wincent Weiss und Johannes Oerding einen eigenen musikalischen Kontrapunkt setzt. Aber nur fast. Denn spätestens wenn man sich bei Magenta TV mit „On the Field of Dreams“ von Daniel Hall in die Warteschleife der Telekom-Hotline versetzt fühlt, wünscht man sich das schnelle Vorrunden-Aus für alle EM-Songs.

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