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"Der Spiegel" nimmt sich und seine Mitarbeiter unter die Lupe.

© imago/Christian Ohde

Nach Fall Relotius beim "Spiegel": Fichtner wird nicht Chefredakteur, Geyer nicht Blattmacher

"Spiegel"-Chef Klusmann legt sich fest: Fichtner und Geyer trifft keine persönliche Schuld am Betrugsfall Relotius. Beide bekommen neue Aufgaben

Der Fall Claas Relotius hat beim "Spiegel" erste Konsequenzen. Laut einer Mitteilung vom Dienstag wird die Chefredaktion des Magazins Ullrich Fichtner und Matthias Geyer mit neuen strategischen Aufgaben in der gemeinsamen Redaktion betrauen. Die ihnen ursprünglich zugedachten Leitungsfunktionen, Chefredakteur und Blattmacher, treten sie in Einvernehmen mit der Chefredaktion nicht an. Matthias Geyer gibt auch die Leitung des Ressorts Gesellschaft ab – auf eigenen Wunsch.

„Die Untersuchung der Kommission, die sich mit der Aufarbeitung des Falls Relotius beschäftigt, hat ergeben, dass Ullrich Fichtner und Matthias Geyer keine persönliche Schuld an den Betrugsfällen trifft. Gleichwohl übernehmen sie Verantwortung, um den hohen Maßstäben gerecht zu werden, die wir auch an andere anlegen, und um jegliche Zweifel an der Integrität des Spiegel auszuräumen“, sagte Chefredakteur Steffen Klusmann. Dafür gebühre ihnen Respekt.

Fichtner wird Reporter mit besonderen Aufgaben

Wie sehen die künftigen Aufgaben aus? Ullrich Fichtner wird Reporter mit besonderen Aufgaben und direkt an die Chefredaktion angebunden sein. Er soll Titelgeschichten konzipieren und verfassen und im Auftrag der Chefredaktion große Projekte vorantreiben. Matthias Geyer arbeitet künftig als Redakteur für besondere Aufgaben, insbesondere soll er sich im Auftrag von Blattmachern und Chefredaktion um die Textqualität kümmern. 
 „Ullrich Fichtner und Matthias Geyer sind hervorragende Journalisten, ich bin daher sehr froh, dass sie auf dem Weg zu einer gemeinsamen Redaktion weiter gestaltend mit dabei sind“, sagte Steffen Klusmann. Über die Neubesetzung der vakanten Positionen werde in den kommenden Wochen entschieden. Die stellvertretende Ressortleiterin Özlem Gezer wird das Ressort Gesellschaft bis auf Weiteres führen. Was außer der Postenbesetzung noch ansteht, ist eine Gesamtbilanz der Fälschungen, für die Reporter Claas Relotius verantwortlich war.

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