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Beim Westdeutschen Rundfunk in Köln gab es Warnstreiks am Mittwochmorgen. Deswegen konnte das "Morgenmagazin" nicht live ausgestrahlt werden.

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"Morgenmagazin" sendet nicht live: Warnstreiks bei ARD-Sendern

Die Geschäftsleitungen und die Gewerkschaften in verschiedenen ARD-Anstalten kommen sich beim Tarifkonflikt nicht näher

Die ARD sieht beim Tarifkonflikt der Landesrundfunkanstalten wenig Spielraum. Die Sender könnten sich nicht mehr an den Steigerungen des öffentlichen Dienstes der Länder orientieren, sagte der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm am Mittwoch nach einer Intendantensitzung in Stuttgart. Stattdessen werde ein „fairer Inflationsausgleich“ zwischen 1,7 und 2,1 Prozent für jeweils ein Jahr angeboten. „Mehr geht nicht“, betonte der Verwaltungsdirektor des Bayerischen Rundfunks, Albrecht Frenzel. Ansonsten käme es zu Einsparungen im Programm oder zu einem weiteren Stellenabbau.

Kein "Morgenmagazin" live

Wegen eines Warnstreiks konnte das ARD-„Morgenmagazin“ am Mittwoch nicht live ausgestrahlt werden. Der federführende WDR nahm stattdessen vor dem Sendestart eine Stunde Sendung auf, die während der Dauer des Streiks gezeigt wurde. Die Gewerkschaft ver.di hatte für Mittwoch zu Streiks bei mehreren ARD-Anstalten aufgerufen, der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) zu einem bundesweiten „Aktionstag“. Dabei ist mit Einschränkungen in den Fernseh- und Radioprogrammen zu rechnen. Zu Warnstreiks wurde unter anderem auch beim Bayerischen Rundfunk (BR) und Norddeutschen Rundfunk (NDR) aufgerufen. Noch ist unklar, ob auch die "Tagesschau" am Mittwoch von den Streikmaßnahmen betroffen sein wird.

Die Gewerkschaft Verdi kämpft nach eigenen Angaben nicht nur für angemessene Entgelterhöhungen, sondern auch für einen Rundfunkbeitrag, der Tarifsteigerungen berücksichtigt. Beim NDR beispielsweise haben haben die Gewerkschaften und die NDR Geschäftsleitung in bisher vier Gehalts- und Honorartarifverhandlungsrundenihre Positionen ausgetauscht. Die bisher letzte Verhandlungsrunde fand am 13. August 2019 statt, meldet der Sender. Hinsichtlich der linearen Steigerungen hatte der NDR am 13. August sein Angebot nochmals verbessert und bei Gehältern und Honoraren eine Anhebung in Höhe von 3,1 Prozent rückwirkend ab dem 1. April 2019 und weitere 1,2 Prozent ab dem 1. April 2020 in Aussicht gestellt. Die Gewerkschaften ver.di, DJV (Deutscher Journalistenverband) und DOV (Deutsche Orchestervereinigung) haben lineare Anhebungen von sechs Prozent pro Jahr und die VRFF (Vereinigung der Rundfunk-, Film- und Fernsehschaffenden) von fünf Prozent pro Jahr gefordert.

Abbau von Programm befürchtet

Die Gewerkschaft sei im Grundsätzlichen an der Seite der öffentlich-rechtlichen Sender, sagte Wilhelm. Es gebe ein hohes Maß an Übereinstimmung. „Wer in Angst um den Arbeitsplatz arbeiten muss, ist nicht in dem Maße kreativ (...). Auf der anderen Seite können wir nicht Geld verteilen, das unweigerlich zu einem Abbau von Programm oder einem Abbau von Beschäftigung führen müsste.“

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