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Eine begehrte Trophäe - auch für die TV-Sender. Der DFB-Pokal.

© Matthias Balk/dpa

Mehr Übertragungen im Free-TV: ARD und ZDF kaufen gemeinsam Rechte für DFB-Pokal

ARD und ZDF sichern sich zwei Rechtepakete am DFB-Pokal. Die Sender können nun 15 Partien je Spielzeit im Free-TV zeigen.

Von der Saison 2022/23 an gibt es mehr kostenfreie TV-Übertragungen vom DFB-Pokal. ARD und ZDF haben sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur zwei Rechtepakete vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) gesichert.

Diese ermöglichen es den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern vom nächsten Jahr an, für vier Spielzeiten jeweils 15 Partien pro Spielzeit live zu übertragen. Die Vereinbarung muss noch vom Präsidium des DFB abgesegnet werden.

Die gemeinsame Rechteagentur SportA hat für das Erste und das Zweite an der Auktion des DFB teilgenommen, bei der in der vergangenen Woche drei verschiedene Livepakete im Angebot waren. Dabei erwarb sie die Pakete A und B. Diese beinhalten neben den Livespielen auch die dazugehörigen Rechte für Höhepunkte-Sendungen und Clip-Verwertung im Internet. Der Pay-TV-Sender Sky hat sich das Paket C mit 63 Partien gesichert.

Verträge noch nicht offiziell

Offiziell sind die Ergebnisse der Medienrechteausschreibung noch nicht. Die Verträge mit den beteiligten Sendern müssen noch dem Präsidium des DFB vorgelegt werden. Der DFB und die Sender wollten sich dazu nicht äußern.

Durch die Einigung des DFB mit der SportA gibt es noch einmal eine Steigerung der Partien im Free-TV auf dann 15. In der im August beginnenden DFB-Pokal-Saison 2021/22 gilt letztmals die alte Regelung mit 13 Partien im frei zu empfangenden Fernsehen. Die ARD zeigt neun Spiele, der Spartensender Sport1 vier.

Auch weniger Free-TV wäre möglich gewesen

Die SportA sicherte die Rechte für ARD und ZDF in einem Ausschreibungsverfahren, das unter der Leitung des neuen Geschäftsführers Holger Blask durchgeführt worden ist, in dem Free- und Pay-TV-Anbieter gegeneinander boten. Das hätte auch zu einer Reduzierung im frei empfangbaren Fernsehen auf vier Spiele führen können. Jetzt gibt es aber die fan-freundlichere Version.

Für Geschäftsführer Blask, der zuletzt bei der Deutschen Fußball Liga arbeitete und dabei auch für die Bundesliga-Ausschreibung zuständig war, ist die Pokalrechte-Auktion die bisher wichtigste Aufgabe bei seinem neuen Arbeitgeber. Vor vier Jahren war die Ausschreibung noch von der Agentur Infront übernommen worden, doch im vergangenen Jahr hatten das Vermarktungsunternehmen und der DFB nach fast 40 Jahren ihre Zusammenarbeit beendet.

Blask hat zudem eine Reform des Spielplans in die Wege geleitet. Dadurch gibt es ab 2022 weniger parallele Spiele und mehr TV-Sendetermine. Das gilt vor allem für die Runde der letzten acht Teams. „Die Entzerrung auf vier Begegnungen an vier verschiedenen Tagen um 20.45 Uhr erhöht den Stellenwert der Pokal-Viertelfinals“ hatte Blask im Vorfeld erklärt. Das bringe eine „bessere TV-Präsenz, da alle Spiele zur Prime Time gespielt werden können.“

Vor der Winterpause sollen künftig drei Pokalrunden und drei nach dem Jahreswechsel gespielt werden. Damit soll die Pause zwischen der zweiten Runde und dem Achtelfinale nicht mehr bis zu drei Monate dauern. Wegen der Winter-WM in Katar wird es in der kommenden Saison aber noch eine Ausnahme geben: 2022/23 werden nur zwei Hauptrunden in der ersten Saisonhälfte ausgespielt. dpa

Michael Rossmann

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