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"Ich bin der Neue. Ich freu' mich sehr Sie zu sehen" - am Freitag um 19 Uhr 55 war Moderator Marc Bator erstmals als Sat-1-Anchorman zu sehen.

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Marc Bators erster Auftritt als Sat-1-Anchorman: "Ich bin der Neue. Ich freu' mich sehr Sie zu sehen"

"Ich bin der Neue. Ich freu' mich sehr Sie zu sehen" - mit diesen Worten startete Marc Bator in seinen ersten Auftritt als Sat-1-Anchorman. Der Moderator ist von der "Tagesschau" zu den Nachrichten des Privatsenders gewechselt - wo er sich auf einige Qualitätsunterschiede einstellen muss.

Bevor er zu sehen ist, ist er zu hören: Mit gewohnt ruhiger, sonorer Stimme kündigt Marc Bator die Themen des Tages an, griffig verpackt in Alliterationen: "Am Hindukusch", "Am Abgrund", "Am 17. Tag", dann wird er zum ersten Mal in der Kulisse des Sat-1-Nachrichtenstudios eingeblendet - und  damit die Zuschauer keinen Schreck bekommen, begrüßt Bator sie gleich zu Beginn: "Ich bin der Neue. Ich freu' mich sehr Sie zu sehen."

So viel Zeit muss sein bei seinem ersten Auftritt als neuer Anchorman der Sat-1-Nachrichten am Freitagabend um 19 Uhr 55, als Nachfolger von Peter Limbourg, der als neuer Intendant zur Deutschen Welle gegangen ist. Bei der "Tagesschau" hatte sich Bator angeblich nicht offiziell verabschieden dürfen, beim Privatsender ist ihm die Freiheit der persönlichen Begrüßung gegönnt. Lange hält er sich damit aber nicht auf, sofort geht's los mit dem Thema des Tages, dem Truppenbesuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Verteidigungsminister Thomas de Maizière in Afghanistan. Nach dem Aufsager von Michael Wüllenweber aus Kunduz leitet Bator weiter zum abgelehnten Befangenheitsantrag im NSU-Prozess, anschließend zum tödlich verunglückten Segelweltmeister Andrew Simpson. Vor Bator auf dem Moderationstisch liegen wie in der "Tagesschau"  Texte, doch neben ihm steht bei Sat-1 noch ein Computer, der wohl da Aktualität vermitteln soll, wo sie offensichtlich nicht immer ist. So fehlt im Beitrag über den Parteitag der Piraten glatt die wichtigste Meldung, nämlich die, dass  Katharina Nocun neue politische Geschäftsführerin ist. Die "Tagesschau"-Zuschauer sind da besser informiert.

Nicht nur hier werden Qualitätsunterschiede deutlich, auf die sich Bator künftig wohl einstellen muss. Während bei der ARD über den 80. Jahrestag der Bücherverbrennung und Pakistans historische Parlamentswahl berichtet wird, erfahren die Sat-1-Zuschauer von Prinz Harrys Besuch in Washington und giftigen Raupen in Parks und auf Spielplätzen.

Bator aber führt durch all diese Themen flott. Zum blauen Anzug und weißen Hemd trägt er eine lilafarbene Krawatte und wagt nicht nur optisch mehr Farbe: Er lächelt viel, darf bei dem Sender, der einst damit warb "Powered by emotion" zu sein, auch mal gefühlig werden: "Es grenzt an ein Wunder", ordnet er die Rettung einer Textilarbeiterin ein, die beim Einsturz eines Hauses verschüttet und nun 17. Tage später lebend geborgen wurde.

Aber so sind die Sat-1-Nachrichten und Bator macht seine Sache gut. Selbst als er zum Schluss überleiten muss zum Finale der Castingshow "The Voice Kids", die tatsächlich Thema in der Nachrichtensendung ist, scheint er das mit Freude zu tun. Am Ende verabschiedet er sich locker und mit einem zuversichtlichen Lächeln: "Wir sehen uns morgen wieder." Es klingt, als ob die Welt trotz gefährlicher Raupen doch nicht so schlimm ist.

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