zum Hauptinhalt
Die Kandidaten im Dschungelcamp 2017

© RTL

Update

Krankschreibung für "Dschungelcamp": Schulbehörde suspendiert Lehrerin wegen Reise nach Australien

Eine Lehrerin hatte ihre Tochter zum RTL-"Dschungelcamp" nach Australien begleitet. Dafür ließ sie sich krankschreiben - und wurde jetzt suspendiert

Die niedersächsische Landesschulbehörde hat eine Lehrerin suspendiert, die im vergangenen Jahr ihre Tochter zum RTL-Dschungelcamp nach Australien begleitet hatte. „Das Disziplinarverfahren gegen die Beamtin wurde wieder aufgenommen, sie wurde am Donnerstag mit sofortiger Wirkung vom Schuldienst suspendiert“, sagte Behördensprecherin Bianca Schöneich. Die Pädagogin war krankgeschrieben worden, nachdem sie vergeblich einen Antrag auf Urlaub eingereicht hatte. Als das bekannt wurde, hagelte es Kritik von Elternvertretern. Die Landesschulbehörde leitete ein Disziplinarverfahren ein. Die Staatsanwaltschaft durchsuchte die Wohnung der Lehrerin und zwei Arztpraxen.

Strafbefehl von 7000 Euro

Das Amtsgericht Soltau verhängte im Dezember einen Strafbefehl von 7000 Euro gegen die Pädagogin, den die Staatsanwaltschaft Lüneburg wegen „Gebrauchs eines unrichtigen Gesundheitszeugnisses“ beantragt hatte. Die Anklagebehörde geht davon aus, dass die Lehrerin eine Ärztin durch falsche Angaben zur Ausstellung der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung veranlasste.

„Wir haben den Strafbefehl nicht akzeptiert und Einspruch eingelegt“, sagte am Freitag der Anwalt der Lehrerin, Andreas Hebestreit. „Wir werden den Rechtsweg ausschöpfen, weil wir uns sicher sind, dass die Vorwürfe nicht haltbar sind. Meine Mandantin war tatsächlich erkrankt.“ Das Verfahren wegen des Widerspruchs gegen den Strafbefehl dürfte im März vor dem Amtsgericht Soltau verhandelt werden, teilte der Anwalt mit. (mit dpa)

Zur Startseite