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Box-Übertragung bei "ran Fighting".

© Arndt Ginzel

„Kraft durch Freude“: Neonazi-Skandal bei Box-Übertragung von „ran Fighting“

Er trug ein T-Shirt mit der Parole „Kraft durch Freude“: Ein Boxstall-Gründer hat bei einer Livesendung von „ran Fighting“ seine Gesinnung zur Schau gestellt.

Ein Neonazi-Skandal hat am Samstagabend eine Box-Veranstaltung in Friedrichshafen am Bodensee überschattet, die auf der Pro7Sat1-Plattform "ran Fighting" live im Internet übertragen wurde. Beim Kampf im Superweltergewicht zwischen Ali Celik und Islam Ashabov fiel der Blick auf den Gründer des "Germanen Boxstalls" Rene Hildebrandt. Für ihn trat Ashabov an.

Hildebrandt trug ein Shirt mit der Aufschrift "Kraft durch Freude". Diese war zwischen 1933 und 1945 der Name der Freizeit-Organisation der Nationalsozialisten. Polizei und Staatsanwaltschaft prüfen nach "Bild"-Informationen den Vorfall.

Wie konnte es dazu kommen? "Wir distanzieren uns komplett davon und in aller Deutlichkeit", sagt eine Sprecherin von ProSiebenSat1 dem Tagesspiegel. "Der Kämpfer Islam Ashabov aus Oldenburg ist am Samstag den 14.9. bei der Veranstaltung ‚Sport im Süden‘ als kurzfristiger Ersatzgegner angetreten. Diese Änderung in der Fight Card wurde ran Fighting nicht mitgeteilt."

"Der Kämpfer sowie sein Trainer wurden vom Veranstalter SES-Boxing wie üblich vorab überprüft." Im Anschluss an den Kampf habe sich bedauerlicherweise ein Betreuer aus dem "Germanen Boxstall Kiel" in den Ring begeben und ein T-Shirt mit rechtsradikalen Parolen getragen. "Die gesamte Veranstaltung wurde von ran Fighting nach Bekanntwerden unmittelbar gelöscht und ist über unsere Plattform nicht mehr abrufbar."

Ran Fighting sei wie bei fast allen der jährlich rund 200 stattfindenden Events lediglich übertragende Plattform, so die Sprecherin weiter, Sicherheit und Rechtmäßigkeit liegen in der Verantwortung des Veranstalters.

"Wir, wie auch die Veranstalter, bedauern diesen Vorfall außerordentlich und distanzieren uns in aller Deutlichkeit von extremistischen Inhalten jeglicher Art." ran Fighting werde alle Maßnahmen ergreifen, um Vorfälle solcher Art bei weiteren Übertragungen zu verhindern. "Wir sind nicht bereit, Vorkommnisse dieser Art zu tolerieren und werden dies auch gegenüber unseren Kooperationspartnern mit Nachdruck verdeutlichen und entsprechendes Handeln einfordern."

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