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Seit der ersten Staffel der "Rosenheim-Cops" war Joseph Hannesschläger als Kommissar Korbinian Hofer dabei.

© ZDF/Christian A. Rieger

Joseph Hannesschläger ist tot: „Rosenheim-Cop“ im Alter von 57 Jahren gestorben

Joseph Hannesschläger war ein „Rosenheim-Cop“ der ersten Stunde. Jetzt ist der Schauspieler im Alter von 57 Jahren gestorben.

Joseph Hannesschläger wusste genau, warum die Zuschauer der ZDF-Vorabendserie „Rosenheim-Cops“ die Figur des Kriminalhauptkommissars Korbinian Hofer, die er seit der ersten Staffel im Jahr 2002 verkörperte, so sehr mochten: „Der Hofer ist noch ein bisschen dicker als der Zuschauer selbst, das Auto streikt, er hat zu wenig Geld, alles zerrt an ihm: der Fall, der Vorgesetzte, die Schwester will irgendwas, der Mohr nervt wieder usw. Und zum Schluss schafft er es aber doch, den Fall zu lösen und auch privat als Sieger dazustehen“, sagte er einmal in einem Interview mit einer TV-Programmzeitschrift.

Dass die „Rosenheim-Cops“ der Senderzeit angemessen in der Kategorie „eher harmlos“ spielten und mehr durch schöne Landschaften als durch gewichtige Kriminalfälle mit viele Blut glänzten, störte ihn nicht. „Es ist erstaunlich, welche Menschen zu unserer Fangemeinde zählen. Kinder, Jugendliche, obwohl wir jetzt schon so alte Säcke sind, natürlich auch ältere und auch bekannte Leute “, hatte er sich gefreut.

„Mit seiner unvergleichlichen Mischung aus bayerischem Charme und hintergründiger Schlitzohrigkeit hat Joseph Hannesschläger der Figur des Korbinian Hofer einen einzigartigen und unverwechselbaren Charakter verliehen“, würdigte ZDF-Programmchef Norbert Himmler den Schauspieler. „Unzählige Fans wie auch alle Kolleginnen und Kollegen, die mit ihm arbeiten durften, trauern um einen großen Volksschauspieler, den auch wir sehr vermissen werden“, sagte Himmler.

Im Herbst hatte er seine Erkrankung öffentlich gemacht

Joseph Hannesschläger war das Gesicht der „Rosenheim-Cops“. Im Herbst 2019 hatte er seine unheilbare Krebserkrankung öffentlich gemacht und bekanntgegeben, dass er nicht mehr in der Erfolgsserie mitspielen kann. Am Montag ist er im Alter von 57 Jahren in München gestorben.

Seine Ehefrau Bettina, die er erst 2018 geheiratet hatte, begleitete ihn bis zuletzt. „Sie ist meine Superheldin, sie leistet Übermenschliches. Wie sie mir hilft, ist unglaublich“, hatte er noch im Dezember der „Bunte“ gesagt. Lange habe er schlecht schlafen können und sie sei immer wach geblieben. „Das war anstrengend, aber es war ihr nie zu viel. Ich bin froh, diese Liebe gefunden zu haben.“

Im Laufe seiner Karriere hat Hannesschläger in mehr als 45 Theaterstücken und rund 40 Kino- und Fernsehproduktionen mitgespielt, darunter in vielen Episodenrollen unter anderem im „Forsthaus Falkenau“, in „Der Bulle von Tölz“ oder im „Polizeiruf 110“ oder dem ARD-„Tatort“.

Seit 17 Jahren ein „Rosenheim-Cop“

Neben seiner Schauspielerkarriere trat der gebürtige Münchener, der zunächst Koch gelernt hatte, auch als Kabarettist auf und hatte mit „Discotrain“ auch seine eigene Band. Im Juni 2011 veröffentlichte er die CD „München im Sommer“. Zirka 50 Prozent der Musik und 75 Prozent der Texte stammten aus seiner Feder.

Seine wichtigste Rolle aber war die des schwergewichtigen Kommissars Hofer in den „Rosenheim-Cops“, in der er 17 Jahre lang zu sehen war. Wie sein kürzlich verstorbener Hamburger Schauspielkollege Jan Fedder („Großstadtrevier“) hatte auch Hannesschläger durch seine Arbeit ein gutes Verhältnis zur Polizei.

Eine gesunde Portion trockenen Humors

Im Polizeipräsidium Oberbayern Süd in Rosenheim wurde sein Tod am Montag ebenfalls betrauert. „Als Korbinian Hofer war der ,Rosenheim Cop‘ seit rund 20 Jahren für die Polizei und die Region Rosenheim ein großartiger Sympathieträger“, sagte Polizeipräsident Robert Kopp, der den Fernseh-Polizisten gut kannte.

Der Rosenheimer Polizeipräsident hatte ihn bereits früher einmal als „meinen Kollegen“ bezeichnet. Hannesschläger habe ein besonderes Gespür für die Menschen und nicht zuletzt auch eine gesunde Portion trockenen Humors gehabt. „Eigenschaften, mit denen wir uns auch im wahren Polizistenleben ebenfalls gerne identifizieren“, hatte Kopp über seinen „Kollegen“ gesagt.

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