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Ein Quiz ohne Jörg Pilawa? Im deutschen Fernsehen kaum denkbar.

© dpa

Jörg Pilawa wechselt zu Sat 1: ARD verliert nettesten Rateonkel

Die Fans von Jörg Pilawa müssen nur den Sender wechseln, um ihren Liebling nicht aus den Augen zu verlieren: Pilawa geht vom Ersten zu Sat1

Johannes B. Kerner ist nett, Kai Pflaume ist netter, aber der Netteste ist Jörg Pilawa. Alle drei sind sie Show-Moderatoren, Kerner beim ZDF, Pflaume und Pilawa beide bei der ARD. Jetzt bestätigte der verantwortliche NDR, dass Pilawa und der Sender die Zusammenarbeit beenden. Laut einer Mitteilung sagte der Moderator, er gehe „auch mit Wehmut“, Frank Beckmann, ARD Koordinator Unterhaltung, dankte für „viele unterhaltsame Stunden“.

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Pilawa wechselt zum Privatsender Sat 1 wechselt. Dort soll er unterschiedliche Formate moderieren. Vielleicht ist das neue, breiter gestreute Portfolio das wesentliche Wechselmotiv neben den sicher üppigen Honoraren: Mal was anderes als Quizsendungen machen, wie sie der verheiratete Vater mit vier Kindern in seinen ARD-Jahren vor allem präsentiert hat.

Jörg Pilawa, 56 Jahre alt, ist das, was man einen „alten Fernsehhasen“ nennt. Er hat bei ProSieben begonnen, für das ZDF gearbeitet. Bevor er zur ARD wechselte, hat er für Sat1 gearbeitet und dort unter anderem „Jörg Pilawa“ umgesetzt. Der Moderator ist alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer der Herr P. GmbH.

Keine innovative U-Power im Ersten

Das Erste, heißt es, habe Pilawa, halten wollten, doch von neuen, fesselnden Formaten ist nichts bekannt geworden. Da scheint Sat 1 – Überraschung – vorne zu liegen. Bei der ARD verwundert es immer wieder, dass die neun Sender mit ihren Unterhaltungsabteilungen grübeln, forschen, entwickeln und dann doch immer beim Quiz, bei „Groß gegen kleine“ oder „Verstehen Sie Spaß?“ landen. Die innovative U-Power ist beim Ersten bescheiden.

Für Sat 1 hieße die Neuverpflichtung Aufbruch und wäre zugleich der x-te Versuch, den gesichtslosen Sender mit einem neuen alten Gesicht aufzuhübschen. Die ARD muss sich fragen, warum die Fliehkräfte größer sind als die Bindungskräfte. Pinar Atalay, Linda Zervakis, Matthias Opdenhövel und jetzt Jörg Pilawa – das sind Abgänge, die nicht ohne weiteres zu kompensieren sind. Joachim Huber

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