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Am 2. September startet bei Amazon Prime die Serienadaption der "Herr der Ringe" mit "Die Ringe der Macht". Wenig später erhöht der Streamingdienst die Preise in Deutschland.

© Amazon Prime

Jahres-Abo wird 30 Prozent teurer: Amazon Prime dreht kräftig an der Preisschraube

Amazon Prime hebt die Preise in Deutschland um einen Euro auf 8,99 Euro monatlich an – bei jährlicher Zahlung um gut 20 Euro auf 89,90 Euro.

Sie haben Post, hieß es am Dienstagmorgen für die Mitglieder von Amazon Prime. Und diese Post passt in die Zeit, die von Preissteigerungen allerorten geprägt ist. „Ab dem 15. September 2022 erhöht sich die Gebühr der Prime-Mitgliedschaft von 7,99 Euro auf 8,99 Euro bei monatlicher Zahlung und von 69,00 Euro auf 89,90 Euro bei jährlicher Zahlung“, kündigte der Liefer- und Streamingdienst Amazon an. Für Studierende erhöht sich der Abopreis von 3,99 Euro auf 4,49 Euro monatlich oder 44,90 Euro (zuvor 34 Euro) jährlich. Zuletzt hatte Amazon die Prime-Preise 2017 angehoben.

Als Begründung für die Preiserhöhung werden „generelle und wesentliche Kostenänderungen aufgrund von Inflation“ genannt. „Diese führen zu einer Steigerung der Kosten des Prime-Services in deinem Land und beruhen auf von uns nicht beeinflussbaren äußeren Umständen“, so Amazon Prime. Die Preissteigerung für Prime beträgt 12,5 Prozent bei monatlicher Zahlweise. Die Inflationsrate war in Deutschland im Juni leicht auf 7,6 Prozent gefallen.

Amazon Prime in den USA deutlich teurer

Fällig wird die erhöhte Prime-Gebühr mit der nächsten Zahlung, die „am oder nach dem 15. September 2022 wirksam“ wird, so der Amazon-Dienst, der neben dem Streamingdienst Prime Video die Lieferung von Produkten über Amazon beinhaltet. In den USA hatte Amazon die Preise bereits im Februar angehoben. Die Jahresgebühr beträgt dort nun 139 Dollar (rund 136 Euro) statt 119 Dollar.

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Damit folgt die Preiserhöhung nicht einmal zwei Wochen nach dem Start von Amazons Serienadaption von J.R.R. Tolkiens „Herr der Ringe“. Für die erste Staffel mit dem Namen „Die Ringe der Macht“ macht der Streamingdienst bereits kräftig Werbung. Schließlich soll die Staffel 380 Millionen Euro gekostet haben. Damit wäre sie die teuerste Serie aller Zeiten. Eine zweite Staffel wurde überdies schon in Auftrag gegeben. Mit der Serie liefert sich Prime Video ein Fernduell mit HBO und Sky. Dort startet bereits am 22. August der "Game of Thrones"-Ableger "House of the Dragon".

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Dazn hat Preise verdoppelt

Im Streamingmarkt hat es bereits zuvor teils kräftige Preiserhöhungen gegeben. Besonders drastisch fielen sie beim Spartenanbieter Dazn aus. Der Sportkanal hatte Anfang Juli die Preise für Live-Fußball von Bundesliga und Champions League auch für Bestandskunden von 14,99 Euro auf 29,99 Euro verdoppelt. Für Fußball-Fans besonders schmerzhaft ist dies, weil zum Dazn-Abo auch noch ein Abo für Sky benötigt wird, um alle Spiele der Fußball-Bundesliga zu sehen. Für die Champions League wird zudem Amazon Prime benötigt.

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Ein wenig entspannte sich die Situation durch ein Kombi-Paket von Sky, das zugleich den Dazn-Zugang beinhaltet. Bei einer Laufzeit von 12 Monaten kostet das Sportkombi monatlich 38,99 Euro. Es ist allerdings zeitlich befristet bis zum 30. September 2022 und gilt zunächst für Neukunden. Sky hatte die Preise übrigens zum Jahresanfang angepasst. Je nach Abo stiegen die Kosten um 50 Cent bis zwei Euro.

Das Thema höhere Preise für Pay-TV-Sender und Streamingdienste war vor einigen Tagen auch Diskussionsgegenstand einer Pressekonferenz des Privatsenderverbandes Vaunet mit Vertretern von deutschen Marktteilnehmern wie unter anderem Sky, ProSiebenSat1 und RTL. Zwar wollte dabei niemand kurzfristige Preisanhebungen bestätigen oder dementieren. Dafür wurden die Pläne von Netflix für einen werbefinanzierten Ableger als Bestätigung für eigene Strategien angesehen. Anders gesagt: Um auf Preiserhöhungen verzichten zu können, kann entweder der Anteil von Werbung auch bei den Video-on-Demand-Angeboten angehoben oder - wenn bislang auf Werbung bei kostenpflichtigen Angeboten verzichtet wurde - eingeführt werden.

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