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Wo steckt denn die Bombe?  Ex-CIA-Frau Carrie Mathison (Claire Danes) arbeitet nun als Sicherheitschefin für die Berliner Düring-Stiftung.

© Sat 1

"Homeland", fünfte Staffel - nun auch im Free TV: Verliebt in Berlin

US-Agenten an der Spree: „Homeland“, Staffel 5, startet am Sonntag auf Sat1, mit Terror-Bedrohungsszenarien und Kaltem Krieg. Politisch aktueller kann eine Serie kaum sein.

Gefühlt läuft Claire Danes alias Carrie Mathison ja fast schon seit einem Jahr im deutschen Fernsehen durch Berlin. Genau genommen seit Mai 2015, als die Dreharbeiten zur fünften Staffel der US-Serie „Homeland“, der Agenten-Serie um den Krieg gegen den Terror, in der Hauptstadt begannen. Kaum eine Woche im letzten Sommer und Herbst ohne Berichte von spektakulären Dreharbeiten, Castings, Einsätzen im Berliner U-Bahn-Tunnel nahe Kanzleramt, Sets im „King George“, Detonationen in Kreuzberger Hinterhöfen. Wie das Ganze nun filmisch aussieht, ist ab Sonntag erstmals im Free-TV zu sehen, spätabends als Doppelfolge auf Sat1.

Klar, viele Fans werden sich „Homeland 5“ schon bei diversen Streamingdiensten kostenpflichtig angeschaut haben. Für viele Seriengucker ist Fernsehen aber immer noch – lineares Fernsehen. Sat1 verspricht sich mit der Free-TV-Premiere eine gute Quote. Die vierte „Homeland“-Staffel wurden wegen Marktanteilen im einstelligen Bereich bei Kabel Eins versendet. Der Schauwert bei „Terror und Claire Danes in Berlin“ soll es beim Bällchensender richten. Es ist die erste US-Serie, von der eine komplette Staffel in Deutschland gedreht wurde.

Eine Serie muss nicht besser sein, nur weil sie in Berlin gedreht wurde. Spannend, gut gemacht ist es allemal. Die erste Szene zeigt die Ex-CIA-Frau Carrie Mathison beim Abendmahl in der Herz-Jesu-Kirche an der Fehrbelliner Straße. Zwei Jahre sind nach einem heillosen Einsatz in Pakistan vergangen. Mathison arbeitet als Sicherheitschefin für die Düring-Stiftung. Sebastian Koch spielt ihren Chef. Liiert ist Carrie mit ihrem Kollegen Jonas (Alexander Fehling). Fährt mit dem Fahrrad durch Charlottenburg.

Bedrohungsszenarien durch die IS

Natürlich bleibt es nicht so ruhig. Der Terror kommt nach zehn Minuten in der Hauptstadt an und wird über zwölf Folgen auf eine Beinahekatastrophe mitten in Berlin zugesteuert, die vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen und etwaiger schmutziger Bomben, Bedrohungsszenarien durch die IS mulmig werden lässt, ohne hier allzu viel zu verraten.

Außer dem Präsidenten-Drama „House of Cards“ vermag kaum eine andere US-Serie politische Entwicklungen so aktuell aufzugreifen wie „Homeland“. Die Bücher werden teils während des Drehs geschrieben. Zwischen letztem Drehtag in Berlin und Staffelstart in den USA vergingen kaum vier Wochen. Dabei wurden auch noch die Snowden-NSA-Affäre, Geheimdienstfehden, die Flüchtlingskrise, der wieder entflammte Kalte Krieg mit Russland sowie die Debatte um die Vorratsdatenspeicherung eingearbeitet. Neben Koch und Fehling spielen als BND-Vertreter auch noch Nina Hoss und Martin Wuttke in dieser „Homeland“-Staffel mit. Das kann dem Sat1-Programm nur guttun. Die nächste Staffel wird allerdings wieder in den USA gedreht. Da dürfte sich der Hype um Set-Berichte in Grenzen halten.

„Homeland“, Sonntag, Sat1, 23 Uhr 05, jeweils sonntags in Doppelfolgen

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