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WDR-Intendant Tom Buhrow hat gerade alle Hände voll zu tun, um den größten ARD-Sender in der Spur zu halten.

© dpa

Update

„Gestörtes Vertrauensverhältnis“: WDR und Moderatorin Standl trennen sich

Das war's: Simone Standl wurde als Moderatorin abgesetzt, daraufhin warf sie dem WDR ein falsches Verständnis zur Verjüngung des Programms vor.

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) kommt aus den Schlagzeilen nicht heraus. Nach der Kritik an den Programmleistungen des öffentlich-rechtlichen Senders während der Flutkatastrophe wurde jetzt bekannt, dass sich WDR und eine Moderatorin Susanne Standl im Streit getrennt haben. Nachdem sie als Moderatorin der Fernsehsendung „Lokalzeit“ aus Köln abgesetzt worden war und diese Entscheidung des WDR scharf kritisiert hatte, gehen Simone Standl und der Sender endgültig. Der WDR sprach von einem gestörten Vertrauensverhältnis. Der „Bild am Sonntag“ sagte die 59-Jährige, wegen „der negativen Reaktionen auf meinen Abgang hat der WDR mein Engagement nun komplett beendet. So viel zum Thema Meinungsfreiheit!“

WDR zog Angebot zur Weiterbeschäftigung zurück

Am Freitag hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ gemeldet, dass die Zusammenarbeit endet. Die WDR-Pressestelle habe mitgeteilt, dass der Sender sein Angebot zur Weiterbeschäftigung zurückgezogen habe, „da die öffentlichen Äußerungen der Moderatorin über den WDR das Vertrauensverhältnis schwer gestört haben“. Standl bekomme wie alle freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „eine sehr faire Abfindung nach den Regeln des WDR-Tarifvertrages“.

Der „Bild am Sonntag“ sagte Standl, sie habe ihre Arbeitskraft in jede Richtung angeboten. Der Umgang des Senders mit ihr sei kein Einzelfall. „Ich habe von vielen namhaften Kollegen Nachrichten erhalten, mit denen genauso umgegangen wird und wurde“, sagte Standl, die hinter ihrer Absetzung als „Lokalzeit“-Moderatorin ein aus ihrer Sicht falsches Verständnis zur Verjüngung des Programmangebots vermutet. Standl hatte die Sendung seit 2004 moderiert.

Vorwurf der Feigheit

„Was genau hinter meiner Entlassung steckt, weiß ich bis heute nicht. Da war der WDR recht feige und hat sich in schwammigen Aussagen hin und her gewunden“, sagt Standl. Gesagt habe man ihr, „dass man andere Zielgruppen erobern möchte, vor allem jüngere zwischen 35 und 55“. Die Moderatorin äußerte Zweifel am Erfolg solch einer Strategie: „Man vergrault eher die älteren, treuen Stammzuschauer, wenn man ihnen das Vertraute und Liebgewonnene wegnimmt.“

Der Sender reagierte auf die Aussagen am Sonntag bei Twitter: "Der WDR hätte gerne mit Simone Standl weitergearbeitet. Die Vorwürfe, die sie seit Wochen und auch heute in der BamS gegen den WDR erhebt, sind Unsinn und schlichtweg falsch.“ (mit epd)

(mit epd)

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