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Als intriganter Bürgermeister Wolfgang Wöllner konnte Fritz Wepper manchen Triumph feiern und musste manche Niederlage verkraften.

© dpa

Fritz Wepper feiert 80. Geburtstag: Ein Leben in Serie

Als Hollywood rief, hatte Fritz Wepper bei "Derrick" schon zugesagt. Statt Film- wurde er Serienstar

„Forget it!“ Als Hollywood Fritz Wepper einen Filmvertrag anbot, wies der Schauspieler auf seine Zusage für die Serie „Derrick“ hin und fragte eine mögliche Verschiebung seines Engagements an. Die Reaktion aus Hollywood war harsch. Also nix mit einer Weltkarriere nach dem Kinoerfolg 1972 mit Liza Minelli in „Cabaret“.

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Dafür eine ausdauernde Karriere im deutschen Serienfernsehen, die schon vorher begonnen hatte. Wepper war der Assistent Harry Klein des „Kommissars“, später und wieder als Harry Klein der Inspektor von Oberinspektor „Derrick“. Beide Engagements blieben für den Münchner ohne Beförderung, egal, auf Fritz Wepper wartete das Amt des Bürgermeisters: 20 Staffeln spielte er den intriganten Wolfgang Wöller in der ARD-Serie „Um Himmels willen“.
Manche Schauspielerin, mancher Schauspieler hadert mit seinem Seriendasein, erinnert daran, dass er natürlich außer Zettel auch den Löwen spielen könnte. Fritz Wepper hadert nicht, er sagt, „ich bin ein echtes Sonntagskind“.

Von der Mutter mit Liebe überschüttet

Das hätte so nicht kommen müssen. Geboren am 17. August 1941 als der ältere der Schauspielerbrüder Fritz und Elmar in München, musste die Mutter die Familie alleine durchbringen, der Vater war gefallen. Wepper erzählt, die Brüder seien von der Mutter mit Liebe überschüttet worden, stets habe sie darauf geachtet, dass sie mit Kultur in Kontakt kamen. Theaterbesuche waren selbstverständlich, mit elf Jahren stand Fritz Wepper erstmals auf der Bühne. Mit 15 Jahren wurde er mit dem Märchenfilm „Tischlein deck dich“ ein Kinderstar und drei Jahre später Darsteller in Bernhard Wickis „Die Brücke“, einem Antikriegsklassiker.

Krebserkrankung

Was nicht folgte, waren Autorenfilme oder Hollywood, sondern Serienfernsehen. Die Summe aus Höhen und Tiefen, beruflichen wie privaten, ergibt bei Wepper ein Jet-Set-Leben, bestens geeignet als Serienstoff. Der 80. Geburtstag ist allerdings überschattet. Fritz Wepper muss eine Krebserkrankung überwinden.

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