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Wieder mit Zuschauern: der Grand Prix Monaco. Im Bild das Rennen von 2020.

© REUTERS/Benoit Tessier

Formel 1 beim Pay-TV-Sender Sky: Im Durchschnitt weniger als eine Million Zuschauer

Seit Saisonstart läuft die Formel 1 fast ausschließlich bei Sky - mit durchschnittlich 900000 Zuschauern. Für den Sender dennoch ein All-Time-Pay-TV-Rekord.

Für Pay-TV-Verhältnisse sind die 1,22 Millionen Zuschauer, die das Formel-1-Rennen in Bahrain bei Sky angeschaut hatten, ausgezeichnete Zahlen. Karl Valks, Senderchef von Sky Sport News, sprach wenige Tage vor „dem wichtigsten Grand Prix des Jahres in Monaco“ (Zitat Sky) sogar von einem All-Time-Pay-TV-Rekord.

Der Marktanteil beim ersten Rennen der Saison betrug tatsächlich beachtliche 5,8 Prozent. Selbst das Samstagspiel Bayern München gegen Borussia Mönchengladbach kam mit 4,8 Prozent nicht auf diesen Wert. „Wir sind sehr happy und hoffen, dass noch ein bisschen mehr geht“, kommentierte Valks die Formel-1-Zahlen entsprechend am Montag.

Doch so gut wie zum Saisonstart ist es seither nicht mehr gelaufen. Nachdem die Formel 1 für die nächsten vier Jahre beinahe ausschließlich bei Sky läuft, ist die Zuschauerzahl massiv eingebrochen. Statt 3,98 Millionen Zuschauer, die 2020 im Jahresdurchschnitt allein bei RTL das Renngeschehen in der Königsklasse des Motorsports verfolgten, liegt der Durchschnittswert nun bei 900 000.

RTL hat die Latte in Imola hoch gehängt

Mit nachlassendem Interesse der Fans hat das wenig zu tun, wie sich beim Rennen in Imola vor vier Wochen zeigte. RTL hat von Sky eine Sublizenz für vier Rennen erworben, die nun parallel zum Pay-TV auch im Free-TV laufen. Beim Großen Preis der Emilia Romagna schalteten 4,16 Millionen Zuschauer bei RTL ein. Was wiederum dazu führte, dass die Zuschauerzahl bei Sky auf 770 000 sank.

Dennoch wirken die Münchener nicht unzufrieden. Die weitreichende Exklusivität hat immerhin dazu geführt, dass die Formel-1-Zuschauerzahl bei Sky seit Saisonbeginn um 45 Prozent gewachsen ist.

Das liegt auch daran, dass die Fans im eigenen Sky-Sport-F1-Kanal auch zwischen den Rennwochenenden mit einem Rundumpaket versorgt werden. 550 000 Sky-Sport-F1-Zuschauer machen davon pro Woche Gebrauch. Hinzu kommen 60 Millionen Social-Media-Kontakte und über vier Millionen Interaktionen seit Saisonstart.

Alles in allem spricht das dafür, dass Sky zumindest die Hardcore-Formel-1-Fans an sich binden konnte. Von den alten Zeiten ist man allerdings weit entfernt. Und das nicht nur, weil Mick Schumacher noch eher im hinteren Mittelfeld unterwegs ist.

Während Sky am Montag in München hoffnungsvoll in die Formel-1-Zukunft blickte, meldete die ebenfalls in München residierende Privatsendergruppe ProSiebenSat1 eine gewichtige organisatorische Veränderung: Die beiden Sender ProSieben und Sat1 werden künftig von nur noch einem Senderchef geleitet. ProSieben-Senderchef Daniel Rosemann, 41, übernimmt ab sofort zusätzlich die Verantwortung für Sat1 und löst dort Kaspar Pflüger, 44, ab, der in das Produktionsgeschäftsteam des Konzerns wechselt.

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