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Medien: „Es darf getanzt werden“

Kaum einer machte in diesem Jahr Karriere wie sie. Und es soll für Barbara Schöneberger noch weiter nach oben gehen: mit einer ZDF-Show

So also sieht es aus, wenn das Zweite „innovative Fernsehunterhaltung“ ankündigt: Vor einer schwarz-lila Kulisse sitzen die Comedians Bully Herbig und Herbert Feuerstein auf zwei Karussellpferden und schießen Pfeile mit roten Gumminoppen auf eine Reihe aufgestellter Oscar-Statuen. Denn Bully, Regisseur von „Schuh des Manitu“, soll endlich auch einmal die begehrte Trophäe ergattern. Außerdem müssen sie Fragen der Moderatorin möglichst richtig beantworten, sie müssen Zitate aus der Filmgeschichte zuordnen. Bully, das muss man sagen, ist einfach filmhistorisch bewanderter als Feuerstein.

Die Moderatorin ist übrigens Barbara Schöneberger, 28 Jahre jung. Sie ist der Star des ausgehenden Fernsehjahres. Wirklich Großes hat sie nicht geleistet. Die Show „Blondes Gift“ auf den Kirch-Lokalsendern TV.Berlin und tv.münchen hatte sie. Da war sie tatsächlich viel besser als der Rest des Programms. Was nicht schwer war. Dann, zur Fußball-WM, war sie der Pausenfüller der Sendung „ran“. Da war sie eigentlich gar nicht mehr komisch. Aber ihr Weg führte weiter nach oben: Vom WDR, der ihre Sendung „Blondes Gift“ aus der Konkursmasse des Kirch-Imperiums herauskaufte, zum ZDF, das ihre neue Show ab Februar ausstrahlt. „Ich bin froh und stolz, dass sie jetzt bei uns im ZDF ist“, sagt ZDF-Showchef Manfred Teubner.

Bei der „Die Schöneberger-Show“, die direkt im Anschluss an das „Aktuelle Sport-Studio“ läuft, wird sie jetzt den ganzen Hype um ihre Person mit Substanz unterfüttern müssen. Die Gäste helfen ihr sicher dabei. Es steht nämlich immer ein Prominenter im Mittelpunkt, um den sich mit Spielen, Comedy oder nachgestellten Filmszenen alles dreht. Nach der Aufzeichnung der ersten Show am Donnerstagabend in München sagt Barbara Schöneberger: „Hier machen wir jetzt die ganzen Spiele für den Gast, bei ,Blondes Gift’ waren die Spiele ja noch für mich.“ Und damit macht sie sehr subtil den Unterschied beider Sendungen klar. Jetzt, beim ZDF, kann sie nicht mehr ganz so, wie sie wohl will. Da wird sie sich jeden spontan-frechen Witz überlegen müssen, bevor er aus ihr herausbricht.

Das könnte freilich ein Nachteil sein, muss aber nicht. Man wird sehen. 15 Sendungen wird es ab dem 1. Februar 2003 geben, hinzukommen zwei Schöneberger-Specials à 60 beziehungsweise à 90 Minuten. Der Quoten-Druck scheint für die Moderatorin kein Problem zu sein: „Ich habe auf der Bühne genug Druck.“

Als Gäste haben sich unter anderem Anke Engelke, Wigald Boning, Hella von Sinnen, Karl Dall und Johannes B. Kerner angekündigt. Barbara Schöneberger sagt: „Bei mir kann gesungen, getanzt, getalkt werden – da ist man als Gast immer dankbar.“

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