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Katja Wildermuth ist die neue Intendantin des Bayerischen Rundfunk. Sie tritt ihren neuen Posten am 1. Februar 2021 an.

© dpa

Erste Frau an der BR-Spitze: Katja Wildermuth setzt sich durch

Auf Ulrich Wilhelm folgt Katja Wildermuth. Die MDR-Programmchefin wird erste Intendantin des BR. In München erwartet sie „eine herausfordernde Zeit“.

Katja Wildermuth wird neue Intendantin des Bayerischen Rundfunk (BR). Die bisherige MDR-Programmdirektorin ist am Donnerstagnachmittag vom Rundfunkrat zur Nachfolgerin von Ulrich Wilhelm gewählt worden. Das gab der Sender kurz vor 18 Uhr bekannt. Wildermuth, die als Favoritin in die Wahl ging, setzte sich damit gegen zwei männliche Bewerber durch. Neben Wildermuth hatten der BR-Verwaltungsdirektor Albrecht Frenzel und Christian Vogg vom SRF für den Posten des Intendanten kandidiert. „Wir werden eine herausfordernde Zeit vor uns haben. Da geht es um Finanzdebatten, um Akzeptanzdebatten“, sagte die frisch gewählte Intendantin des BR.

Die promovierte Historikerin, die an der Universität München ihren Doktor gemacht hat, wird ab 1. Februar 2021 die erste Frau an der Spitze des BR sein. Sie erhielt bereits im ersten Wahlgang mit 38 von 48 abgegebenen Stimmen die erforderliche Mehrheit. Beim RBB, dem MDR und bei Radio Bremen leiten ebenfalls Frauen die Geschicke der Sender.

Katja Wildermann folgt auf Ulrich Wilhelm. Er hatte im Juli bekannt gegeben, dass er nach zehn Jahren nicht mehr für eine dritte Amtszeit kandidiert. Wildermuth ist in Anzing bei München aufgewachsen. Sie studierte sie an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München Deutsch, Geschichte und Sozialkunde für das Lehramt Gymnasium und promovierte im Hauptfach Alte Geschichte. Während ihrer Promotionszeit war sie als Dozentin am Institut für Alte Geschichte an der LMU tätig und volontierte im Lektorat des R. Oldenbourg Verlags München.

Ab 1994 arbeitete Wildermuth als Autorin und Redakteurin, unter anderem für das ARD-Politmagazin "Fakt", Reportagen und Dokumentationen beim Mitteldeutschen Rundfunk, bevor sie im Jahr 2004 die Leitung der Redaktion Geschichte und Gesellschaft übernahm. 2016 wechselte sie zum Norddeutschen Rundfunk, wo sie bis 2019 den Programmbereich Kultur und Dokumentationen leitete. Seit April 2019 verantwortet Katja Wildermuth die crossmediale Programmdirektion Kultur des Mitteldeutschen Rundfunks.

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Die 55-jährige Wildermuth steht mit ihrer Arbeit als Programmchefin des MDR für ein überaus erfolgreiches Regionalprogramm. Ihr Sender MDR gilt als Vorreiter bei der trimedialen Vernetzung von TV, Radio und Online. Die Journalistin und Historikerin ist seit 2019 MDR-Programmdirektorin am Standort Halle. Zuvor hatte sich beim NDR gearbeitet.

Zu den Herausforderungen ihrer neuen Tätigkeit gehören neben dem trimedialen Umbau des Senders weitere Sparmaßnahmen. So hatte der BR unter Ulrich Wilhelm das "Mittagsmagazin" der ARD unter anderem aus Kostengründen an den RBB abgeben müssen. Auch mit der neuen Intendantin wird es einen weiteren Stellenabbau geben müssen. Wie stark dieser ausfällt, hängt unter anderem davon ab, ob der Rundfunkbeitrag Anfang kommenden Jahres tatsächlich erhöht wird - oder ob dies am Veto von Landesparlamenten wie in Sachsen-Anhalt scheitert.

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