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Eine neue Kollegin? Kommissarin Annika Kröger (Banafshe Hourmazdi) ermittelt im Mordfall Hartnack, in den offenbar auch Frank Thiel (Axel Prahl, rechts) involviert ist. Hilfe bekommt er jedoch von Professor Boerne (Jan Josef Liefers).

© WDR/Molina Film/Thomas Kost

Doppelschlag aus Münster: „Wilsberg“ und „Tatort“ dominieren TV-Wochenende

Mit 7,87 Millionen Zuschauer für Leonard Lansink und 14,16 Millionen für Axel Prahl und Jan Josef Liefers holten sich ZDF und ARD die Tagessiege.

An diesen Zahlen wird die Fernsehunterhaltung in Deutschland in nächster Zeit gemessen. Zuerst legte am Samstag die neue „Wilsberg“-Episode „Gene lügen nicht“ mit Leonard Lansink als privatermittelnder Antiquar Georg Wilsberg vor. Mit 7,87 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 26,4 Prozent holte der ZDF-Krimi aus Münster den Tagessieg. Am Sonntag folgte der Münsteraner „Tatort“ in der ARD mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers. 14,16 Millionen Zuschauer ergaben einen Marktanteil von 41 Prozent und wiederum den Tagessieg.

Während „Wilsberg“ in der Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen zwar ein wenig schwächelte – der Marktanteil in dieser Zielgruppe lag gerade mal bei 12,6 Prozent – zeigte das Gespann aus Kommissar Thiel (Axel Prahl) und Rechtsmediziner Boerne (Jan Josef Liefers) auch in diesem Bereich Stärke: In der U-50-Gruppe kam die Folge „Des Teufels langer Atem“ auf ebenfalls beachtliche 34 Prozent. Besser konnte es für ZDF und ARD an diesem Wochenende somit kaum laufen.

Das seltsamste TV-Paar des deutschen Fernsehens

Insbesondere beim „Tatort“ aus Münster kamen verschiedene Faktoren zusammen. Thiel und Boerne bilden nun seit 20 Jahren das nach Walter Matthau und Jack Lemmon wohl seltsamste TV-Paar im deutschen Fernsehen. Zum Anlass dieses TV-Jubiläums gab es eine besonders skurrile Geschichte aus Thiels Vergangenheit in Hamburg.

[Alle Folgen des True-Crime-Podcasts Tatort Berlin des Tagesspiegels finden Sie hier]

Das trübe Januarwetter verlangte zusätzlich nach etwas Stimmungsaufhellung. Mit 14,16 Millionen Zuschauer blieb so „Des Teufels langer Atem“ nur knapp unter der Quote von 14,22 Millionen von „Rhythm and Love“ im Mai 2021. Selbst die bisherige Rekordquote der Rekordhalter aus Münster – die Folge „Fangschuss“ von 2017 mit 14,56 Millionen – war nicht allzu weit entfernt.

Mit Jubiläum und Wetter allein lässt sich diese Konstanz freilich nicht erklären. Dass gerade der für seine Klamauk-Eskapaden berühmt-berüchtigte „Tatort“-Ableger der ARD-Sonntagskrimi-Reihe bei den Quoten alle anderen in den Schatten stellt, hat sicherlich viel damit zu tun, dass es sich im strengeren Sinne gar nicht um einen Krimi, sondern dessen Parodie handelt. Die TV-Groteske stemmt sich allein auf weiter Flur gegen die Übermacht der allgegenwärtigen Mord- und Totschlag-Geschichten. Und das Publikum dankt es.

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