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Sehr beliebt: Charly Hübner und Anneke Kim Sarnau im Rostocker "Polizeiruf".

© imago images/POP-EYE

Dominierende Figur: Charly Hübner hört beim Rostocker „Polizeiruf 110“ auf

Nach über zehn Jahren verlässt Charly Hübner den Rostocker „Polizeiruf“. Wir verlieren eines der interessantesten Ermittlergespanne im deutschen Fernsehen.

Und wieder geht ein beliebter TV-Ermittler: Nach mehr als einem Jahrzehnt hört der Schauspieler Charly Hübner alias Kommissar Sascha Bukow beim Rostocker „Polizeiruf 110“ auf. Das teilte der NDR am Mittwoch mit.

Fast zwölf Jahre hat Kommissar Sascha Bukow, gespielt von Charly Hübner, an der Seite von Katrin König (Anneke Kim Sarnau) im Rostocker „Polizeiruf 110“ ermittelt, stets desillusioniert, aber immer leidenschaftlich und aggressiv..

Für die Verkörperung des rauen Kommissars werde Hübner von Macher*innen und Zuschauer*innen gleichermaßen geschätzt, so der NDR weiter. Dass er auf eigenen Wunsch Abschied von der Krimireihe nehmen möchte, darüber habe Hübner den NDR bereits vor einiger Zeit informiert.

„Dem Publikum wird Kommissar Sascha Bukow sehr fehlen. Charly Hübner verkörpert diese Figur mit ihren Ecken und Kanten auf einzigartige Weise“, sagte Frank Beckmann, NDR Programmdirektor Fernsehen. Der NDR danke für die großartige Zusammenarbeit.

Sein letzter Fall läuft 2022

Man merkt, der Sender hätte gerne mit Hübner weiter gemacht. „Das waren tolle zwölf Jahre, wir haben vieles wagen dürfen, und vieles ist uns auch gelungen", wird Charly Hübner zitiert.  

Irgendwann habe die Figur angefangen, seine gesamte Arbeit zu dominieren, sagte Hübner darüberhinaus im Interview mit dem Spiegel". „Dann kommen Regisseure in ganz anderen Arbeitszusammenhängen und sagen: ‘Komm, mach doch mal den Bukow!’"

Das sei aber konträr zu dem, was er machen wolle, sagt Hübner und verweist dabei auf Matthias Brandt, der auch vor einiger Zeit aus dem "Polizeiruf" ausgestiegen war und damals erklärte, er sei nicht nur der Kommissar. 

Der Schauspieler hatte seine Wandlungsfähigkeit immer wieder auch in komödiantischen Rollen gezeigt, so zum Beispiel in in dem ARD-Film "Einmal Hallig und zurück" mit Anke Engelke.

Hübners Abschied steht in einer illustren Reihe. Zuletzt hatten, neben Matthias Brandt, Devid Striesow (SR-"Tatort"), Meret Becker (Berlin-"Tatort"), Sylvester Groth ("Polizeiruf" Magdeburg) und Maria Simon ("Polizeiruf" des RBB) ihren TV-Dienst quittiert.

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Die letzte Folge des „Polizeiruf 110“ mit Charly Hübner als Kommissar Bukow mit dem Titel„ Keiner von uns“ wird 2022 zu sehen. Es ist der 24. Fall des Ermittlerduos. Wer künftig an der Seite von Anneke Kim Sarnau ermitteln wird, will der NDR zu gegebener Zeit mitteilen.

Eine schwierige Neubesetzung. Wie kaum ein anderes Ermittlergespann war die launige Beziehung der Rostocker von Distanz (anfangs hat König gegen Bukow ermittelt) und Nähe geprägt. Eines der im Grunde gegensätzlichsten und authentischsten Ermittlerpaare im deutschen Fernsehkrimi, wobei das Privatleben (Bukows inzwischen verstorbener Vater kam aus dem Milieu, König, das Adoptivkind, trägt viele Verletzungen in und mit sich) nie aufgesetzt, sondern immer Persönlichkeitsstiftend war. Dazu gesellschaftlich brisante Themen wie zuletzt in der Folge "Sabine" die abgehängte Unterschicht, so sollte Fernsehkrimi sein.

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