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Für einige der neuen Titel, die über das Segment Star zum Streamingdienst Disney+ kommen, wird eine Kindersicherung benötigt.

© Disney+

Disney+ wird erwachsener: Frontalangriff auf Amazon Prime und Netflix

Disney ärgert die Streamingkonkurrenz mit mehr Inhalten für erwachsene Abonnenten. Mit dem Start von Star steigt aber auch der Preis.

Mit der Free-TV-Premiere von „A Star is born“ hatte es Sat1 am Sonntag geschafft, die Privatsender-Konkurrenz hinter sich zu lassen. Am Dienstag nun hat der Streamingdienst Disney+ die Erweiterungen seines Angebots um eine sechste Säule vorgestellt, die ebenfalls den Namen Star trägt.

Dieser neue Stern dürfte für den Unterhaltungskonzern Disney, der wegen der Corona-Einschränkungen für Kinos und Unterhaltungsparks besonders gebeutelt ist, beinahe ebenso wichtig sein wie der Launch des Streamingdienstes Disney+ selbst.

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Mit Star wird das bislang stark auf familienkompatible Unterhaltung ausgerichtete Programm um jene Filme und Serien erweitert, mit denen die Plattform auch für erwachsene Abonnenten interessanter wird. Das geht so weit, dass Abonnenten von Disney+ nach dem Start von Star am 23. August eine spezielle Kindersicherung einrichten müssen, damit der jüngere Nachwuchs vor den FSK-16- und FSK-18-Titel geschützt wird.

Durch die Abrundung des Angebots wird Disney+ aber vor allem für Konkurrenten wie Netflix und Amazon Prime gefährlicher. Dabei hat das Wachstum des Disney-Streamingdienstes bereits zuvor alles andere in den Schatten gestellt. Seit dem Start vor etwas mehr als einem Jahr wuchs die globale Abonnentenzahl auf 94,9 Millionen.

Damit wurden selbst die kühnsten Erwartungen übertroffen. Bis 2024 will Disney die Investitionen in neue Inhalte mehr als verdoppeln und peilt damit einen Abonnentenzahl von 230 bis 260 Millionen an. Allerdings muss dieses Wachstum auch finanziert werden.

Der Monatspreis für das Abo steigt für Neukunden darum mit dem Start von Star um zwei auf 8,99 Euro und das Jahresabo von 69,90 auf 89,90 Euro. Für Bestandskunden bleibt der Preis für die nächsten sechs Monate stabil.

Mehr als 55 Serien und 270 Filme

Gestartet ist Disney+ mit den fünf Bereichen Disney, Pixar, Marvel, Star Wars und National Geographic. Zum neuen Star-Angebot gehören 55 Serien und rund 270 Filme von 20th Television, 20th Century Studios, ABC Signature, FX Productions, Searchlight und Hulu, monatlich kommen weitere Titel dazu.

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In welche Richtung sich Disney+ weiterentwickelt, zeigen zwei Star-Originals, die am 23. Februar starten. In „Big Sky“ wird nach zwei verschwundenen jungen Frauen gesucht, die offenbar verschleppt wurden. Sie sind nicht die ersten Opfer des Entführers. Nachdem, was bislang bekannt ist, ist dieser Psychothriller ein klarer Fall für die Kindersicherung.

„Love, Victor“ ist dagegen eine Coming-of-Age-Geschichte, die für den jugendlichen Protagonisten zudem zum Coming-out wird – wobei dieser längst noch nicht weiß, in welche Richtung er sich outen wird.

Samuel Meffire war der erste schwarze Polizist Ostdeutschlands. In der Serie „Sam – Ein Sachse“ wird seine spannende Geschichte erzählt.
Samuel Meffire war der erste schwarze Polizist Ostdeutschlands. In der Serie „Sam – Ein Sachse“ wird seine spannende Geschichte erzählt.

© Disney+/Sächsische Zeitung

Neben den globalen Originals sind lokale Serien in Vorbereitung. Bis 2024 sollen für den europäischen Raum 50 Produktionen in Auftrag gegeben werden. Zu den zehn ersten wird die deutsche Serie „Sam – Ein Sachse“ gehören.

Sie handelt von Aufstieg und Fall von Samuel Meffire – dem ersten schwarzen Polizisten in Ostdeutschland. Dessen Karriere begann zu DDR-Zeiten begann, setzte sich nach der Wiedervereinigung zunächst fort, bevor er einige Jahre später im Gefängnis landete. Hinter der Serie stehen der Emmy-Gewinner Jörg Winger („Deutschland 83“) und Tyron Ricketts.

Die zweite deutsche Star-Serie heißt „Sultan City“ und wird von den Showrunnern Ayla Gottschlich und Aysel Yilmaz als schwarze Komödie angelegt. Sie handelt von einer türkischstämmigen Familie in Berlin.

Nachdem der Familienvater unter mysteriösen Umständen verschwindet, müssen Mutter Sultan und ihre drei Töchter in das Geschäft des Mannes einsteigen – das ganz und gar nicht so legal ist, wie diese zunächst dachten. Weitere Projekte entstehen derzeit in Frankreich, Italien, und den Niederlanden. Sie könnten den Trend zum Dritt-Abo verstärken.

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