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Das Kunstwerk "Darktxt" der Künstlerin Karin Ferrari, bestehend aus Pixeln, die eine Maus zeichnen, auf einer Teletextseite.

© dpa

Die Welt in bunten Pixeln: Kunst mit dem Videotext

Von der weißen Maus bis zum Prominenten-Hintern: Künstler bringen einen Monat lang ihre Werke über den Videotext in jeden deutschen TV-Haushalt.

Es ist Sex in eckig. Wer die ARD-Videotext-Seite 832 aufschlägt, stößt in diesen Tagen auf Kim Kardashians Po. Er blinkt in Rot und Blau. Der Berliner Künstler Ryo Ikeshiro hat ein bekanntes Zeitschriftencover verfremdet, auf dem die US-Prominente keck das eingeölte Hinterteil entgegenstreckt. Videotext kann mehr sein als Wetterbericht, Sportergebnisse und Untertitel. Beim vierten Internationalen Teletext Art Festival (ITAF) bis zum 13. September geht es darum, „die kreativen Aspekte des Teletextes zu erforschen“, erläutert die Redaktion von ARD Text. Elf Millionen Menschen nutzen regelmäßig das Informationsangebot im pixeligen Retro-Look, wenn man alle deutschen Sender zusammenrechnet.

Die im Ersten ausgestrahlten Bilder auf den Teletext-Seiten 801 bis 834 zeigen teils abstrakte, teils gegenständliche Motive, gebildet aus Pixeln. Bunte Landschaften lösen sich mit Gesichtern, Tieren, geometrischen Formen und Sinnsprüchen ab. Die Wienerin Karin Ferrari (Seite 806) etwa zeigt eine weiße Maus, die durch das Blinken mit dem Schwanz zu wackeln scheint.

„Das Blinken ist der einzige Effekt bei Teletext“, erläutert ARD-Text-Chefin Frauke Langguth. „Man kann es an- und ausschalten. Das nutzen die Künstler.“ Das Wort „Darktxt“ unter der weißen Maus scheint auf das Darkweb im Internet zu verweisen. „Die Arbeiten sind sehr komplex. Manche haben psychedelische Wirkung“, sagt Langguth. (dpa)

Christof Bock

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