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Fynn Kliemann.

© imago images/Future Image

Die Maskengeschäfte von Fynn Kliemann: WDR prüft rechtliche Schritte

Nach der Aufdeckung von Unstimmigkeiten bei Maskengeschäften wenden sich Partner vom Influencer und Unternehmer Fynn Kliemann ab. Auch Anzeigen stehen im Raum.

Nun könnte es im Zuge der Affäre um vermeintlich „fair“ produzierte Schutzmasken auch juristisch eng werden für den Unternehmer, Musiker und populären Influencer Fynn Kliemann (800 000 Follower). Die WDR Mediagroup prüft nach den Masken-Enthüllungen, die das „ZDF Magazin Royale“ mit Jan Böhmermann betrieben hatte, rechtliche Schritte gegen Kliemann, sagte ein WDR-Sprecher dem Tagesspiegel.

Nachdem im April 2020 die Maskenpflicht in Nordrhein-Westfalen eingeführt wurde, gab es den Auftrag von 1Live an die WDR mediagroup, 5000 wiederverwendbare Masken mit Logodruck zu beschaffen. Diese habe von drei Anbietern entsprechende Angebote erhalten. Das Angebot der Firma Global Tactics (an der Fynn Kliemann beteiligt ist) sei das mit Abstand wirtschaftlichste gewesen.

Daher habe die WDR mediagroup die Firma im Mai 2020 mit der Produktion von 5000 gebrandeten Stoffmasken zum Nettostückpreis von 1,81 Euro beauftragt, alles unter der Annahme, dass die Masken fair in Europa produziert werden. Das hatte, so der WDR, das Unternehmen breit kommuniziert.

„Die WDR mediagroup prüft mögliche rechtliche Schritte.“

„Es wäre sehr bedauerlich, sollten stattdessen Masken aus zweifelhafter Produktion geliefert worden sein. Die WDR mediagroup prüft mögliche rechtliche Schritte.“

Fynn Kliemann hatte im „Spiegel“-Interview Betrug abgestritten, räumte aber übertriebene und unhaltbare Aussagen ein und bezifferte den Vorsteuergewinn mit den Masken auf über 400 000 Euro. Jan Böhmermann hatte dokumentiert, dass die Masken nicht in Portugal, sondern in Bangladesh gefertigt wurden, was keiner fairen Produktion entspricht.

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Namhafte Geschäftspartner wie Toom und Viva con Agua haben sich laut Spiegel Online mittlerweile von  Kliemann abgewandt, der neben seiner Musik und Handwerkervideos mit seinem Alternativprojekt „Kliemannsland“ in Niedersachsen und einer Netflix-Serie mit Olli Schulz bekannt ist.

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