zum Hauptinhalt
Auch Nina Hagen wird um den Rundfunkbeitrag und zwei Abos nicht herumkommen, wenn sie den 1. FC Union im Fernsehen siegen sehen will.

© picture alliance/dpa

Der Dreifachzahler und der TV-Fußball: Eisern Union reicht nicht mehr

Fußball im Fernsehen wird wieder teurer. Kein Wunder, die Ökonomisierung des Sports geht auch weiter. Ein Kommentar

Ein Kommentar von Joachim Huber

Matthias Opdenhövel wechselt von der ARD zu Sat 1, Lionel Messi vom FC Barcelona zu Paris Saint Germain. Zwischen solchen Nichtig- und Wichtigkeiten bewegen sich Fußball und Fernsehen in der neuen Saison. Der Privatsender Sat 1, seit Jahren ein sich in die Überflüssigkeit sendendes Programm, will mit dem Erwerb von neun Live-Rechten an der Bundesliga und dem Engagement von Moderator Opdenhövel wieder in die Aufmerksamkeitszone und Messi möchte in einer großen Mannschaft weiter großartigen Fußball zelebrieren. Sender, Moderator und den Fußballer bewegen ein gemeinsames Motiv: Geld. Was Sender wie Sat 1 geben, das nehmen Journalist und Kicker.

[Wenn Sie alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Der Profifußball, von der Pandemie heftig erwischt, braucht die Fernsehgelder nötiger denn je. Höhere Einnahmen basieren auf mehr Spielen in mehr Wettbewerben wie der neuen, eigentlich überflüssigen Europa Conference League.

Dort spielt Union Berlin. Dessen Fan muss für seine Leidenschaft die Tiefe seines Portemonnaies neu ausmessen. Für Zusammenfassungen in „Sportschau“ und „Sport-Studio“ hat er den Rundfunkbeitrag zu bezahlen, für Bundesliga live am Samstag ein Sky-Abo, für Partien an Freitag und Sonntag ein Dazn-Abo ziehen. Für die Conference League wird er über den Free-TV-Sender RTL bedient.

Der Dreifachzahler bestimmt

Ob Fan der „Eisernen“ oder von Bayern München – der Dreifachzahler wird zur bestimmenden Figur in dem Sport, der längst ein Fernsehprogramm ist. Das ökonomische Regime hat diesen Wettbewerb nachhaltig verändert: Der Fußball im Stadion ist nicht der Fußball im Fernsehen. Wurschtegal, die Sender führen das Regiment, sie bestimmen Austragungs- wie Übertragungsmodi, Anstoßzeiten und das alles in der Hoffnung, dass sich Quoten und Abozahlen in Rentabilität verwandeln. Dieses Wunder steht noch aus.

Wer den Zauberer Messi erleben will, der kann die französische Liga bei Dazn sehen. Da lacht der Dreifachzahler, den Streaming-Dienst hat er bereits abonniert. Glück? Gerechtigkeit? Geld!

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false