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Dabei ist alles? Vorletzter. Jendrik aus Deutschland erreicht mit "I don't feel Hate" beim Eurovision Song Contest (ESC) nur den vorletzten Platz.

© dpa

Debatte über Auftrag der Öffentlich-Rechtlichen: Frank Beckmann verteidigt Unterhaltung im Ersten

ARD, ZDF und Deutschlandradio sollen auf Unterhaltung verzichten, lautet eine aktuelle Forderung. ARD-Koordinator Frank Beckmann hält dagegen.

Die ARD wehrt sich gegen Überlegungen, den Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender vor allem auf die Bereiche Information und Bildung zu beschränken. Innerhalb der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) von CDU und CSU kursiert eine Diskussionsgrundlage, wonach ARD, ZDF und Deutschlandradio sämtliche Unterhaltungsformate streichen und auch die Sportberichtserstattung drastisch kürzen sollen.

„Unterhaltung ist und bleibt Teil der öffentlich-rechtlichen Angebotsprofils. Mit unseren Formaten erreichen wir Menschen aus allen Regionen in Deutschland und in allen sozialen Schichten, wie es nur wenige andere Programmangebote können. Unterhaltung verbindet – diese Funktion kann man gar nicht hoch genug bewerten“, hielt am Montag Frank Beckmann, der ARD-Koordinator für den Unterhaltungsbereich, diesen Überlegungen entgegen.

Zugleich kündigte Beckmann an, dass die ARD ihren Vorsprung bei der Unterhaltung im kommenden Jahr „auf allen Ausspielwegen weiter ausbauen“ wolle. Mit Barbara Schöneberger als neue Moderatorin für „Verstehen Sie Spaß?“ setze die ARD dabei auf mehr Diversität. Unter anderem mit 16 Folgen der „Carolin Kebekus Show“ linear und in der ARD Mediathek sowie mit der Planung und Entwicklung unterhaltender Formate für den Sendeplatz am Freitagabend um 21:45 Uhr wollen die ARD den Zuschauern zudem „mehr Humor auf allen Ausspielwegen“ bieten.

"Ein Recht auf gute Unterhaltung"

„Besonders in diesen Zeiten haben die Zuschauer:innen ein Recht auf gute Unterhaltung“, betonte Beckmann in einer Mitteilung. Das Erste habe in diesem Jahr erneut generationenübergreifend überzeugen können, so der Unterhaltungschef der ARD. „Die Menschen merken, dass bei uns viel gelacht wird – aber nicht übereinander, sondern miteinander. Es wird Wissen vermittelt, und das spannend und unterhaltsam. Wir unterhalten auch musikalisch – und erreichen damit die Herzen der Menschen. Jeden Samstag belegen zig Millionen, Menschen wie unverzichtbar öffentlich-rechtliche Unterhaltung ist.“

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Die Bedeutung der Unterhaltung für das Programm des Ersten unterstreicht Beckmann mit Zahlen: „Mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 17,5 Prozent war Das Erste vor allen anderen Anbietern 2021 bundesweit Marktführer in der Samstagabendunterhaltung. Vier der fünf erfolgreichsten Shows im deutschen Fernsehen liefen im Ersten.“

Die meist gesehene Unterhaltungssendung im Ersten war dabei der Eurovision Song Contest, der in diesem Jahr von 6,65 Millionen Zuschauern (Marktanteil 26,7 Prozent) verfolgt wurde. Zu den besonders erfolgreichen Unterhaltungssendungen zählten zudem die Shows „Klein gegen Groß“ mit Kai Pflaume sowie „Feste“ mit Florian Silbereisen und „Hirschhausens Quiz des Menschen“. Mit den Comedy- und Satire-Shows von „extra 3“ und „Nuhr im Ersten“ über „Die Carolin Kebekus Show“ und „Kroymann“ bis zu „Inas Nacht“ erreiche die ARD zudem Zielgruppen, die an klassischen Politiksendungen oftmals weniger interessiert seien.

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