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Lydia Mikiforow

© rbb/Jenny Sieboldt

Berliner Radiomarkt: Weck-Alarm

Neue Stimmen und neuer Name für den Berliner Radiosender 88,8. Kritiker befürchten noch mehr Dudelfunk.

Wer sich vom Berliner Sender „radioBerlin 88,8“ wecken lässt, muss sich am Montag auf Überraschungen gefasst machen. Ihn wecken Lydia Mikiforow und Tim Koschwitz, zwei neue Moderatoren, und der Sender heißt auch nicht mehr „radioBerlin 88,8“, sondern „rbb 88.8“. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hat eines seiner prominentesten Radioprogramme mit neuem Namen, neuer Musik und neuen Moderatoren aufgepeppt, auch eine Folge der Anstrengungen des RBB, den Sender unter der Ägide von Intendantin Patricia Schlesinger und Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus inhaltlich voranzubringen. Nach der TV-Programmreform steht nun das Radio im Visier, insbesondere Fritz und eben „radioBerlin 88,8“. Beide Sender haben laut letzter Radio MA aus 2018 in der Gunst der Radiohörer verloren: „radioBerlin 88,8“ minus 10 000 Hörer, die Jugendwelle minus 2000.

Tim Koschwitz
Tim Koschwitz

© rbb/Jenny Sieboldt

Schulte-Kellinghaus gibt für „rbb 88.8“ die Linie vor: „80er, 90er, 100% Berlin. Der neue Claim von rbb 88.8 ist kein leeres Versprechen, sondern ein Lebensgefühl. Kein anderer Sender in der Hauptstadt liefert die größten Hits zusammen mit den besten und verlässlichsten Berlin-Informationen.“ Viele befürchten, das sich damit noch mehr Dudelfunk auf Berlins Radiowellen breitmacht, ähnlich dem Marktführer in der Region, Antenne Brandenburg.

Zu viel Musik, zu wenig Worte, eine Anpassung an die Privatsender, die einem öffentlich-rechtlichen Sender nicht unbedingt gut zu Gesichte steht. Dazu RBB-Chefredakteur Christoph Singelnstein: Der RBB wolle den Berlinern auch weiterhin hochwertiges, modernes Radio bieten. Dem solle der Neustart von rbb 88.8 dienen. Lydia Mikiforow präsentiert in der „Früh-Früh-Show“ ab fünf Uhr Musik und die wichtigsten Infos des Morgens. Ab sieben Uhr übernimmt der Privatsender-gestählte Moderator Tim Koschwitz (Sohn von Thomas Koschwitz) mit „Guten Morgen Berlin“.

Als nächstes ist beim RBB Fritz dran. Der Jugendsender soll zur Digitalmarke umgebaut werden und unter „It’s Fritz“ auf verschiedenen Kanälen junge Zuhörer suchen.

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