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Der Schauspieler Ernst-Georg Schwill ist tot.

© dpa

Bekannt aus dem RBB-„Tatort": Ernst-Georg Schwill gestorben

Der Schauspieler Ernst-Georg Schwill ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 81 Jahren in einem Berliner Krankenhaus.

Das teilte die Eulenspiegel-Verlagsgruppe mitteilt. Der Ur-Berliner spielte in der DDR in zahlreichen Defa-Filmen mit, unter anderen in dem Streifen „Berlin - Ecke Schönhauser“.
Nach dem Mauerfall war er in TV-Krimis wie dem ARD-„Tatort“ zu sehen, wurde einem Millionenpublikum bekannt. In etlichen Folgen, die der RBB verantwortete, sorgte der 1939 in Berlin geborene Schauspieler als unverzichtbarer Assistent Lutz Weber an der Seite des Ermittlerteams Stark und Ritter (Boris Aljinovic und Dominik Raacke) mit unverkennbarer „Berliner Schnauze“ für Lokalkolorit. Auch in der Romanverfilmung „Der Turm“ nach dem Buch von Uwe Tellkamp spielte Schwill mit.

Zur Schauspielerei gelangte er über Umwege. Seinen Berufswunsch als Autoschlosser gab Schwill zugunsten einer Laufbahn beim Film auf. Er absolvierte eine Ausbildung als Filmfotograf, um Kameramann werden zu können, studierte von 1957 bis 1960 Schauspiel an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Babelsberg.

Während seiner Ausbildung und seines Studiums erfolgte eine umfangreiche Filmarbeit für die Defa, deren Schauspielensemble er kurzzeitig angehörte. Zu seinen bekanntesten Filmrollen gehörte Rainer Meister in Heiner Carows im Jahr 1958 gedrehten antifaschistischen Film Sie nannten ihn Amigo sowie seine Verkörperung des Willi Seifert in Frank Beyers Fünf Patronenhülsen aus dem Jahr 1960.

„Ernste“, wie ihn Freunde nannten, legte 2008 seine Autobiografie „Is doch keene Frage nich“ (Verlag Das Neue Berlin) vor. Darin beschrieb er auch seinen schwierigen Neustart nach dem Ende der DDR. Auch kleine Rollen müssten gespielt werden, und zwar mit vollem Einsatz, bekannte Schwill. „Sie geben den Filmen die Würze.“

2012 kam die Diskussion auf, ob Schwill länger für die Stasi gearbeitet hatte, als bis dahin bekannt war. Das soll damals aus Unterlagen hervorgegangen sein, die der „Bild“ vorlagen. Schon 2006 war der Schauspieler als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) von 1964 bis 1973 enttarnt worden. Das soll damals aus Unterlagen hervorgegangen sein, die der „Bild“ vorlagen. Schon 2006 war der Schauspieler als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) von 1964 bis 1973 enttarnt worden. Laut Bericht sollten neue Aktenfunde beweisen, dass Schwill noch tiefer darin verwickelt war. meh

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