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Prognose in der ARD am Sonntag kurz nach 18 Uhr: 4,7 Prozent für die AfD. Tatsächlich kam die Partei noch mit 5,3 Prozent der Stimmen in die Hamburger Bürgerschaft.

© Tsp

ARD-Häme gegen AfD?: Der Applaus der Anderen

Bei der 4,7-Prozent-Prognose für die AfD gab es Jubel im ARD-Wahlstudio. Aber der kam nicht von ARD-Mitarbeitern.

Es war durchaus ein irritierender Moment. Als am Sonntagabend kurz nach 18 Uhr ARD-Moderator Jörg Schönenborn die erste Prognose für das Wahlergebnis der AfD bekannt gab, brandete im ARD-Wahlstudio Applaus, wenn nicht Jubel auf: nur 4,7 Prozent für die Rechtspopulisten. Für den Zuschauer am Bildschirm hatte es den Anschein, als würden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Norddeutschen Rundfunks für diesen Überraschungsmoment am Wahlabend sorgen.

NDR-Chefredakteur Andreas Cichowitz sagte dem Tagesspiegel auf Anfrage: "Der Jubel während der ARD-Prognose kam nicht aus dem ARD-Wahlstudio, sondern aus einem öffentlichen Bereich vor dem Wahlstudio. Dort waren zum Zeitpunkt der Prognose etwa 50 bis 70 Zuschauer versammelt", darunter Politiker, die auf ihren Auftritt in den Wahlsendungen warteten, Partei-Mitarbeiter sowie Fotografen, Journalisten, politische Beobachter.

NDR-Chefredakteur Andreas Cichowicz führte durch den ARD-Wahlabend.
NDR-Chefredakteur Andreas Cichowicz führte durch den ARD-Wahlabend.

© NDR

Nach seinen Angaben befanden sich die Wahlstudios von ARD und NDR nicht in abgeschlossenen, sondern provisorischen Räumen. Diese waren nach oben und zu einer Seite offen. "Wie die Wahlstudios der anderen Sender auch waren sie in den Hamburger Messehallen aufgebaut", sagte Cichowicz.

Für den NDR-Chefredakteur gibt es "keinen Vorgang", was den Wahlabend im Ersten angeht. "Wir achten in der Berichterstattung strikt auf Ausgewogenheit", sagte er dem Tagesspiegel..

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