zum Hauptinhalt
Windows ist eine der wichtigsten Säulen für das Geschäft von Microsoft.

© REUTERS

Anniversary Update zu Windows 10: Noch ein dickes Paket

Wie das Anniversary-Update zu Windows 10 Computer in den nächsten Tagen ausbremst. Und warum Privatnutzer dennoch nicht daran vorbei kommen.

Windows-Nutzer kommen derzeit nicht zur Ruhe: Erst der Ablauf des kostenlosen Upgrade-Angebots auf Windows 10 in der vergangenen Woche, bei dem es nach Auskunft der Microsoft-Pressestelle „in Deutschland in den letzten Tagen noch einmal richtig rund ging“, nun von Dienstag an das Anniversary-Update zu Windows 10.

Es ist das zweite große Update seit Markteinführung von Windows 10 vor einem Jahr. Für private Nutzer entfällt die grundsätzliche Frage, ob sie das drei Gigabyte große Update überhaupt aus dem Internet laden und installieren wollen. Windows 10 in der Home-Variante ist so eingestellt, dass dies automatisch passiert.

Im Prinzip ist das eine sinnvolle Sache. So wird verhindert, dass Computer von Menschen, denen die Sicherheit nicht so wichtig ist, zur Gefahr für sich und andere Internetnutzer werden. Bei so großen Updates kann der Update-Automatismus dennoch zur Geduldsprobe werden. Selbst eine schnelle DSL-Verbindung benötigt zum Herunterladen gut eine halbe Stunde. In dieser Zeit werden andere Internetaktivitäten erheblich ausgebremst.

Am besten lässt man den Computer selbst aktiv nach dem Update suchen, um dann den Startzeitpunkt selbst zu bestimmen. Wenn nach der manuellen Suche der Hinweis erscheint, der Computer sei auf dem aktuellen Stand, so liegt das daran, dass Microsoft das Update in Wellen verteilt, um Engpässe zu vermeiden.

Immerhin kann sich die Installation des Anniversary-Updates durchaus lohnen. So wird unter anderem die Funktion „Windows Hello“, mit der man sich bereits jetzt per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung am PC oder Notebook anmelden kann, auf den Windows Store und Internetseiten, die diese Technik ebenfalls unterstützten, erweitert – falls Fingerabdruckscanner oder Kamera vorhanden.

Kostenlosen Virenscanner aufgewertet

Eine weitere Erweiterung betrifft den Windows Defender, also den von Microsoft kostenlos zur Verfügung gestellten Virenscanner. Nach dem Update kann er nun so eingestellt werden, dass er automatisch regelmäßige und schnelle Computerscans durchführt und den Nutzer über das Ergebnis informiert. Auch die Funktion Windows Ink, übersetzt Tinte, wurde ausgebaut. Sie dient dazu, Dokumente und Internetseiten mit handschriftlichen Kommentaren zu versehen und zu teilen. Dies war bereits mit dem Internetbrowser Edge möglich, nun steht die digitale Tinte auch für Office-Programme und die Karten-App zur Verfügung.

Neben den allgemeinen Neuerungen gibt es einige Änderungen, die nur für einen Teil der Windows-10-Nutzer relevant sind. So wurde der Xbox-Store für Computer- und Konsolenspiele mit dem Windows Store zusammengelegt. Für Unternehmenskunden gibt es eine erweiterte Sicherheitsfunktion namens Windows Defender Advanced Thread Protection. Und mit der App „Set up School PC“ können Lehrer in wenigen Schritten die PCs von Schülern einrichten.

Doch nicht alle Änderungen, die mit dem Anniversary-Update einhergehen, treffen auf ungeteilte Zustimmung. Das gilt zum Beispiel für das mitunter sehr neugierige Assistenzsystem Cortana. Selbst Anfragen für eine lokale Suche werden an die Microsoft Internetsuchmaschine Bing geschickt. Bislang konnte man dies abschalten, mit dem Update geht dies nur noch über tiefe Eingriffe in die Sytemregistrierung.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false