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Ulrich Tukur als Felix Murot.

© dpa

Ab Sonntagabend ist Sommerpause: Was uns im zweiten „Tatort“-Halbjahr alles erwartet

Nach dem Wochenende gibt es für acht Wochen keinen neuen „Tatort“. Worauf wir uns danach mit neuen ARD-Krimis am Sonntagabend freuen können – und worauf eher nicht.

Mit deutlichem Vorsprung vor der Konkurrenz haben am vergangenen Sonntagabend die Kommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr noch mal TV-Zuschauer gezogen. 6,85 Millionen sind für „Tatort“-Verhältnisse aber nicht top. Der ARD-Krimi geht mit der Freiburger Makatsch-Ausgabe an diesemWochenende rechtzeitig in die Sommerpause, bevor es noch weniger Zuschauer werden. Worauf wir uns dann im Herbst mit neuen ARD-Krimis am Sonntag freuen können – und worauf eher nicht.

Sehr spezielle Ausgaben

Ulrich Tukur hat als Wiesbadener Ermittler voraussichtlich im September seinen elften „Tatort“-Einsatz seit 2010. Titel laut HR: „Das Gesetz des Karma“. Während Felix Murot (Tukur) in einem Hotel mit K.-o.-Tropfen ausgeschaltet ist, gibt es im selben Haus einen Mord sowie eine Frau, die glaubt, Murot sei ihr „Erzeuger“. Klingt nicht ganz so absurd wie viele Tukur-Krimis zuvor, aber immerhin: Das ist kein Mainstream-„Tatort“.

Wir bleiben in Hessen. Im zweiten Frankfurter Krimi 2022 gibt es ein Wiedersehen mit dem früheren Leipzig-„Tatort“-Star Martin Wuttke. In „Leben, Tod, Ekstase“ spielt er einen umstrittenen Psychoanalytiker. In einer sogenannten „Psycholyse“-Sitzungen mit Drogen gab es sieben Tote. Pikant: Wuttke steht hier (neben Wolfram Koch) seiner Ex-Frau gegenüber, Margarita Broich alias Ermittlerin Anna Janneke.

Mark Waschke ist beim RBB alleine zuhaus. Nach dem letzten (tödlichen) „Tatort“ mit Meret Beckers Figur Nina Rubin gibt es dieses Jahr noch eine Solo-Ermittlung von Robert Karow. Der erste Fall mit dem neuen Duo Waschke und Corinna Harfouch soll 2023 laufen. Zwei recht unterschiedliche Charaktere – das dürfte dann besonders speziell sein.

Solide Krimis

In ihrem zweiten Fall nach dem Neujahrskrimi „Der Mörder in mir“ sind die Stuttgarter Kommissare Lannert (Richy Müller) und Bootz (Felix Klare) einem Unfallflüchtigen auf der Spur, der einen angefahrenen Radfahrer im Straßengraben liegen gelassen hat. Die abgeklärten Lannert/Bootz können im Grunde Bücher kriegen, wie sie wollen. Man sieht sie immer gern. Das muss ja gar nicht in Stuttgart sein.

Lang lebe Köln. Im Oktober sind Ballauf und Schenk (Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär) 25 Jahre dabei. Das rheinische WDR-Team ist 2022 noch in einem dritten Film zu sehen, mit starken Cast. Im Krimi „Spur des Blutes“ wirken in Gastrollen Robert Stadlober und Josef Hader mit. Thema mit interessanter Binnenspannung: der Mord an einer Drogenabhängigen, die sich auch prostituierte. Warum ist die Kollegin und Kriminaltechnikerin Natalie Förster (Tinka Fürst) plötzlich so fahrig und scheint absichtlich Ermittlungsergebnisse zu verschleppen?

Lang lebe Münster. Die Krimi-Burleske aus Westfalen kehrt in diesem Jahr natürlich auch wieder, zum dritten Mal. 20 Jahre ist das mit Abstand populärste Team Thiel und Boerne (Axel Prahl und Jan Josef Liefers) nun schon im Dienst. Im Fall „Recht, wem Recht gebührt“ hat Professor Boerne einen Loyalitätskonflikt. Sein Jugendfreund Friedhelm Fabian wird entführt, Boerne mag dessen Frau (Proschat Madani) gern. Soll er Thiel informieren und vielleicht damit das Leben von Fabian erst recht in Gefahr bringen, oder hilft er Veronika, die Entführung zu vertuschen und möglichst bald das Lösegeld zu übergeben?

Lang lebe Ludwigshafen. Ulrike Folkerts ist 2022 schon 33 Jahre beim „Tatort“. Ihre Lena Odenthal hat es im Fall „Das Verhör“ mit einem mutmaßlichen Frauenhasser zu tun. Dem etwas in die Jahre gekommen SWR-Format – und auch der Odenthal – hat das Casting mit Lisa Bitter als Kommissarin Johanna Stern gut getan, auch wenn es anfangs schwierig war.

Noch ein starker Zugang. Nachdem sich an Weihnachten 2021 ein Solo-Krimi mit Maria Furtwängler und Udo Lindenberg ins Programm schlich, läuft zum 20. Jubiläum von Charlotte Lindholm ein Duo-Film mit Anaïs Schmitz an der Seite (Florence Kasumba). Im Krimi „Die Rache an der Welt“ geht es um die Vergewaltigung und Ermordung einer Studentin. Unter Verdacht: ein von der Presse „der Wikinger“ genannter Serientriebtäter.

Ein „Tatort“-Halbjahr also ohne die ganz großen Ausreißer, mit viel Psycho und Drogen im Spiel, wie zuletzt bei Batic und Leitmayr. Was ist da bei den Autoren los? Die Zeit ohne neue Krimis und Drogen am Sonntagabend dauert gut acht Wochen. 2021 waren es noch zwölf. Die Fußball-WM im November quetscht die Programmplanung. Auch spezielle „Tatort“-Teams wie die aus Nürnberg (Fabian Hinrichs, Dagmar Manzel) oder Dortmund (Jörg Hartmann nun ) sind erst wieder im kommenden Jahr zu sehen. Die dürfen gerne öfters ran (mit dpa).

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