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Mit der Roboterkugel „Sphero“ können die Grundzüge des Programmierens erlernt werden.

© Promo

„Tommi“-Verleihung in Frankfurt: Rätsel und Roboter

Welche Computer- und Videospiele sind für Kinder unbedenklich? Preise wie der „Tommi“ bieten eine Orientierung.

34 Millionen Menschen in Deutschland spielen zumindest ab und an Computer- und Videospiele. Und je jünger die Menschen, desto aufgeschlossener sind sie gegenüber diesem Zeitvertreib. Doch gerade nach dem antisemitischen Angriff auf eine Synagoge in Halle, die der Täter wie in einem Egoshooter inszenierte und über eine Online-Plattform verbreitete, stellt sich nicht zuletzt für Eltern die Frage, welche Computer- und Videospiele für ihre Kinder geeignet sind. Eine Orientierungshilfe bietet dazu unter anderem der Kindersoftwarepreis „Tommi“, der seit 2002 vergeben wird.

Zu den Besonderheiten des Preises gehört, dass die Sieger nach einer Vorauswahl durch eine Fachjury von Journalisten und Medienpädagogen am Ende durch eine Kinderjury bestimmt werden. In diesem Jahr unterzogen dazu 3331 Kinder in knapp 20 Bibliotheken rund 40 Spiele und elektronisches Spielzeug wochenlangen Tests, in dem sie das Innere von Bienenwaben erforschten, Monster fingen sowie Roboter und Murmelbahnen bauten. Aus Berlin beteiligte sich die Anna-Seghers-Bibliothek in Berlin-Lichtenberg an dem Testmarathon. Der Autor dieses Beitrages gehört der Fachjury des "Tommi" an.

Der "Tommi" steht unter der Schirmherrschaft der Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und wird von der Family Media und Feibel.de - Büro für Kindermedien herausgegeben.

In insgesamt fünf Kategorien wurden nun am Freitag auf der Buchmesse in Frankfurt Preise vergeben. Alle Preisträger finden sich unter www.kindersoftwarepreis.de.

Bei den Konsolenspielen schnitt „Yohi’s crafted world“ für Nintendo Switch am besten ab. Der Kinderjury gefiel besonders die fröhliche Stimmung und die tolle Grafik, „die einfach gute Laune macht“. Positiv bewertet wurde zudem, dass die Kreativität und strategisches Denken gefördert werden. Das Spiel eignet sich für Kinder ab sechs Jahren.

Viele Hindernisse überwinden

Als beste App wurde das farbenfrohe Touchscreen-Puzzle „Thinkrolls Space“ von Avokiddo mit einem „Tommi“ ausgezeichnet. An dem Denk- und Rätselspiel (ab acht Jahren) gefiel den Kindern besonders der Fantasiereichtum, und dass „wir uns richtig anstrengen müssen, um die Hindernisse zu überwinden“, von denen es über 200 gibt.
In der Kategorie Bestes PC-Spiel setzte sich „Rug Tales“ von Purple Hills gegen eine äußerst starke Konkurrenz durch. Bei dem Abenteuerspiel (ab acht Jahren) in der fantasievollen Teppichwelt gilt es, die Frau eines Bauern zu retten. Zur Not gibt es eine Komplettlösung.

Beim elektronischen Spielzeug überzeugte die Kinderjury der kugelförmige Roboter „Sphero Bolt“ von Sphero. Mit der Kugel, die mit Sensoren vollgepackt wurde, lassen sich die Grundzüge des Programmierens erlernen (ab acht Jahren).

Der Sonderpreis Kindergarten und Vorschule geht an die kunterbunte Wimmelbuch-App „Fiete World“ von Ahoiii mit ihrer friedlich-freundlichen Bauernhof- Atmosphäre. Solche unbedenklichen Spiele gibt es nicht nur in der „Tommi“- relevanten Altersgruppe der Sechs- bis Dreizehnjährigen. Kurt Sagatz

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