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Alt und neu: Der Buitenhof, Sitz des Parlaments, und die moderne Skyline im Hintergrund.

© Heike Jahberg

Die bessere Wahl für einen Städtetrip: Fünf Gründe, warum Den Haag Amsterdam schlägt

Weniger überlaufen und mindestens genauso schön: Den Haag hat viel zu bieten. Und man ist schnell am Meer.

Sie planen einen Städtetrip über Pfingsten? Einfach mal raus? Wie wäre es mit einer Reise in die Niederlande? Man kommt mit dem Intercity aus Berlin bequem dort hin. Nach Amsterdam fährt der Zug direkt. Aber vielleicht sollten Sie einmal etwas Neues ausprobieren. Dann steigen sie in Amersfoort um und nehmen Sie den holländischen Intercity nach Den Haag.

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Es lohnt sich. Denn Den Haag braucht sich hinter Amsterdam nicht zu verstecken. Die 500 000 Einwohner-Stadt ist Sitz der niederländischen Regierung und Residenz der königlichen Familie. Für Urlauber sind aber andere Vorteile wichtiger: Anders als Amsterdam liegt Den Haag am Meer. Gleich zwei Seebäder gehören zur Stadt: das trubelige Scheveningen mit Riesenrad, Sea Life und Beach Restaurants und das beschaulichere Kijkduin mit seinem breiten, fast weißen Sandstrand. Einkehren kann man an beiden Orten, die Strandrestaurants sind mit Tischkaminen für kühle Temperaturen gerüstet, einige bieten auch kleine Tischgrills.

Mit Bus und Bahn ans Meer

Beide Badeorte sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut angebunden. Nach Scheveningen fahren etwa die Tram-Linien 1, 9 und 16 in wenigen Minuten vom Centrum ans Meer, nach Kijkduin der 24er-Bus ab Den Haag Centraal. Wer einige Tage in Den Haag ist, sollte sich eine OV-Chipkaart besorgen, die es etwa in den Bahnhöfen gibt. Die Trägerkarte kostet 7,50 Euro, das Guthaben für die Fahrten lädt man auf die Karte. Beim Einsteigen in Bahn und Bus checkt man ein, beim Auschecken wird der Fahrpreis automatisch abgebucht. Das Meer ist der erste Trumpf.

Scheveningen: Blick auf das alte Kurhaus und den Strand.
Scheveningen: Blick auf das alte Kurhaus und den Strand.

© Heike Jahberg

Man kann fast alles zu Fuß erledigen

Viele Wege lassen sich allerdings auch gut zu Fuß erledigen. Das historische Zentrum mit dem Buitenhof, dem Königsschloss, den vielen Plätzen, kleinen Gassen, den überdachten, hübsch renovierten Einkaufspassagen und den Museen kann man gut durchwandern. Auch der Friedenspalast, der den Internationalen Kriegsgerichtshof beherbergt, ist zu Fuß zu erreichen. Oder man leiht sich ein Rad und bewegt sich so fort wie es die meisten Bewohner der Stadt tun. Ein weiterer Vorteil gegenüber Amsterdam: Die meisten Radwege in Den Haag sind breit und werden vor allem von Einheimischen genutzt. Das erinnert an Kopenhagen. Irrlichternde Touristen, die planlos mit dem Rad unterwegs sind und Spaziergänge in Amsterdam zur Tortur werden lassen, gibt es in Den Haag kaum. Das ist der zweite Vorteil.

Kijkduin: Weicher Sand und ganz viel Meer.
Kijkduin: Weicher Sand und ganz viel Meer.

© Heike Jahberg

Die Stimmung ist entspannt, die Menschen sind freundlich. Weil Amsterdam einen Großteil der Touristen auf sich zieht, ist Den Haag weniger überlaufen. Das ist der dritte Grund für eine Reise dorthin. Dabei hat die Stadt viel zu bieten. Allein die Museen sind eine Reise wert. Im Mauritshuis ist das Vermeer-Bild "Das Mädchen mit dem Perlenohrring" der Star, doch Fans der Schriftstellerin Donna Tartt können sich auch über den Distelfink des Malers Fabricius freuen, der im gleichnamigen Buch eine wichtige Rolle spielt.

Im Escher-Palais sehen Sie nicht nur die Kunstwerke des Malers MC Escher, der optische Täuschungen perfektioniert hat. Auch das Haus selbst ist sehenswert, der ehemalige Palast, in dem Königin Emma bis 1891 lebte, verblüfft mit wilden Lampendesigns des Rotterdamer Künstlers Hans van Bentem. Das Restaurant im Untergeschoss hat den Charme der einstigen Küche bewahrt und ist mit seinen alten Wand- und Bodenkacheln einen Besuch wert.

Keiner trägt mehr Maske

In den Niederlanden sind sämtliche Corona-Maßnahmen aufgehoben. Die Maske ist aus dem Stadtbild verschwunden, auch in öffentlichen Verkehrsmitteln. Es ist, als hätte es Corona nie gegeben. Doch das Virus ist noch da. Auch das spricht für einen Besuch in Den Haag statt Amsterdam, wo sich die Menschen ballen und enger aufeinandertreffen. Der vierte Vorteil.

Und fünftens: der Preis. Hotels sind in der Regierungsstadt deutlich billiger zu haben als in der Hauptstadt. Zwei Nächte für zwei Erwachsene in einem Vier-Sterne-Hotel können Sie über Pfingsten für 250 Euro buchen, in Amsterdam kostet Vergleichbares 340 bis 460 Euro.

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