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Citroen e-Berlingo: Familienkiste unter Strom

Praktisch, variabel, elektrisch – der e-Berlingo ist keine Schönheit, aber enorm alltagstauglich und preisgünstig.

Fahrvergnügen garantiert: Gute Übersicht durch riesige Fenster – ob für den Fahrer oder für die Kinder.
Fahrvergnügen garantiert: Gute Übersicht durch riesige Fenster – ob für den Fahrer oder für die Kinder.

© Citroen

Derzeit kommt keine Freude auf beim Besuch der Zapfsäule. Da bekommen junge Eltern vorzeitig graue Haare, wenn sie sich ihr Familienbudget anschauen. Die lieben Kleinen, die immer munter sind, müssen ja von hier nach dort gebracht werden, ob zur Kita oder zur Oma, und zur Arbeit muss es auch noch möglichst sparsam und zügig gehen, damit noch Zeit für die Familie bleibt. Und umweltschonend und nachhaltig aus Verantwortungsgefühl für die nächste Generation soll es mit dem Verkehr auch noch gehen. Umsteigen ist nötig – und wird vielleicht etwas leichter gemacht mit dem neuen e-Berlingo. 

Vorne robust und dahinter eckig, praktisch, variabel.
Vorne robust und dahinter eckig, praktisch, variabel.

© Citroen

Alle Citroen-Nutzfahrzeuge nun vollelektrisch

Der Hochdachkombi aus dem Hause Citroen kann da eine echte Alternative sein. Die Franzosen haben dieses Segment einst erfunden – 1996 lief der erste Berlingo vom Band; allein seit 2018 sind 241.000 davon verkauft worden. Nun kann man also auch rein elektrisch damit unterwegs sein. Citroen hat sich vorgenommen, dass bis 2025 ein Drittel aller Fahrzeuge rein elektrisch fahren sollen. 2030 sollen es dann schon 70 Prozent sein. Die Elektrifizierungsoffensive ist bereits angerollt. Es gibt das Erfolgsmodell C4 nun als rein elektrische Variante und auch den bis zu neun-sitzigen Spacetourer. Die Palette der rein elektrischen Nutzfahrzeuge runden der e-Jumpy und e-Jumper ab. Dazu hat Citroen auch den originellen Ami erfolgreich auf den Markt gebracht, einen vollelektrischen Kleinwagen, der ein wenig wie eine Mischung aus Goggomobil und der Kult-Ente 2CV wirkt. Das spartanische Gefährt kann schon ab 16 Jahren gefahren und in Frankreich für 19,90 Euro im Monat geleast werden.  Nachlesen können Sie einen Fahrbericht hier: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/citroen-ami-die-haesslich-mausgraue-revolution/26184256.html

Die große Klappe geht bis zum Laderaumboden – das Fenster kann zudem separat geöffnet werden.
Die große Klappe geht bis zum Laderaumboden – das Fenster kann zudem separat geöffnet werden.

© Citroen

Viel Raum unterm Panoramadach

Eine automobile Schönheit ist der elektrische e-Berlingo sicher nicht, sondern ziemlich kastig und eckig. Aber dafür ein Wagen für die ganze Familie – und die kann ziemlich groß sein. Denn Raum gibt es mehr als reichlich. Egal, ob in der M-Version mit 4,40 Meter Länge oder der XL-Größe mit 4,75 Meter Länge – es können bis zu sieben Personen auf drei Bänken transportiert werden. Alltagspraktisch und höchst variabel geht es an vielen Stellen zu. Eine oder wahlweise zwei seitliche Schiebetüren erleichtern das Einsteigen selbst in engeren Parklücken und der Zugang zum Laderaum wird zusätzlich durch eine separat zu öffnende Heckscheibe ermöglicht, wenn für die große Heckklappe nicht genügend Raum vorhanden ist. Und die Kunststoff-Bumper an den Längsseiten sind praktisch bei kleinen Missgeschicken.  

Insgesamt 28 Staufächer

Das  Ladevolumen  beträgt beim Fünfsitzer zwischen 775  Liter (M) oder 1.050  Liter (XL). Mehr Platz nötig? Dann können die drei Einzelsitze der Rückbank jeweils komplett weggeklappt werden. Was hinten bei den Kindern passiert, hat die Person hinterm Steuer übrigens mittels eines zusätzlichen Rückspiegels immer im Blick: Big Brother auf der Rückbank! Die robuste Laderaumabdeckung ist übrigens bestens geeignet, um auf einer Fahrt dem Baby schnell mal die Windeln zu wechseln. Dabei hilft die 18 Liter große Ablage am Heckdach, die in beiden Richtungen geöffnet werden kann. Apropos Stauraum: Insgesamt kommt der e-Berlingo bei 28 Ablagefächern auf 169 Liter. Eine davon zieht sich unter dem Dach von vorne bis zur Heckablage. Es könnte noch mehr Platz sein. Kleiner Verbesserungsvorschlag: Unter der Haube, wo jetzt der 100 Kilowatt (136 PS) starke Elektromotor sitzt und die Vorderachse antreibt, ist noch reichlich Raum. Schließlich brüsten sich andere Wettbewerber mit einem sogenannten „Frunk“ der weit weniger geräumig daher kommt.

Aufgeräumter Fahrerbereich mit kleinem Fahrstufenhebel auf der Mittelkonsole.
Aufgeräumter Fahrerbereich mit kleinem Fahrstufenhebel auf der Mittelkonsole.

© Citroen

Gute Übersicht und pflegeleichte Hartplastik

Der vielfältigen Nutzungsmöglichkeit des 1,85 Meter hohen Wagens tut das keinen Abbruch. Die hohe Sitzposition wie in einem SUV sorgt für viel Überblick und der 2,79 Meter kurze Radstand macht den Berlingo selbst im dichten Stadtverkehr wendig. Gestartet werden kann schlüssellos allein mit einem Knopfdruck. Anders als bei der Verbrennerversion gibt es nun ein digitales Kombiinstrument, dass unter anderem auch Verkehrsschilder und Streckenführung zeigt. Ansonsten ist das Design bis auf den kleinen Wahlhebel für den Fahrmodus unverändert. Nutzer bekommen angenehm straffe Sitze, viel pflegeleichte Hartplastik sowie einen großen Touchscreen, der vom akkurat-soliden Navigationssystem bis zum Entertainment alles Notwendige für ein entspanntes Fahren liefert. Ansonsten gibt es auf der aufgeräumten Mittelkonsole nur noch einen Drehknopf für die Auswahl der Straßenlage. Das serienmäßige Panoramadach macht den Innenraum licht und weit. Und Kinder beobachten lieber die fliegenden Wolken als ständig zu fragen: Wann sind wir da?

Drei Fahreinstellungen

Die elektrische Reichweite soll bis 285 Kilometer betragen. Abhängig ist das auch vom eigenen Fahrverhalten. Wer den Power-Modus einstellt, bekommt das Drehmoment von 260 Newtonmeter voll auf die Straße. Das geht ziemlich ab. Im sparsamen Eco-Modus, bei dem die Antriebskraft auf 60 kW reduziert wird, ist die Beschleunigung dagegen spürbar eingeschränkt - vor allem bei vollgeladenem Wagen und bei Anstiegen. Auch im dichten Stadtverkehr, wo es oftmals kurz zu beschleunigen gilt, nicht unbedingt optimal. Außerdem ist im Eco-Modus die Heizleistung eingeschränkt. Allerdings kann man über die Citroen-App den Wagen auch während des Ladevorgangs schon für die bevorstehende Fahrt vorheizen.

Entspannter fahren unterm Panoramadach und großer Ablage.
Entspannter fahren unterm Panoramadach und großer Ablage.

© Citroen

Rückfahrkamera erleichtert Einparken

Bis zu 18 Assistenzsysteme sorgen für viel Sicherheit und erleichtern das Fahren. Der Spurhalteassistent lenkt sanft, aber energisch wieder zurück, wenn der Fahrer ohne zu blinken über die Linien fährt. Nützlich sind auch der Toter-Winkel-Assistent, Verkehrszeichen-Erkennung oder die Active Safety Brake. Das optionale head-up-Display mit allen wichtigen Infos wie Verkehsszeichen, Tempo oder Streckenführung trägt deutlich dazu bei, dass die Person hinterm Steuer sich entspannt auf die Straße konzentrieren kann. Auch die aufpreispflichtige 180-Grad-Rückfahrkamera erleichtert Einparkmanöver ungemein und nimmt den Fahrenden gerade am Anfang die Angst, hinter dem schlecht einsehbaren Heck etwas zu übersehen.

Batterie sitzt unter dem Boden

Die 50 kWh-Batterie sitzt übrigens unter dem Boden. Deswegen ist die Ladekapazität ebenso groß wie ein Berlingo mit Diesel oder Benziner. An einer öffentlichen Schnellladestation kann der e-Berlingo mit 100 kW in knapp 30 Minuten bis zu 80 Prozent wieder aufgeladen werden. An einer Wall Box dauert eine volle Ladung rund fünf Stunden. Auch eine Haushaltsteckdose reicht aus – dann muss man aber 16 Stunden auf eine volle Batterieladung warten.

Hier muss der Kinderwagen nicht gefaltet werden – und notfalls können die Sitze einzeln gelegt werden.
Hier muss der Kinderwagen nicht gefaltet werden – und notfalls können die Sitze einzeln gelegt werden.

© Citroen

Kastenwagen schon für unter 20.000 Euro

Die  Preise  für den e-Berlingo  M  Live  Pack  beginnen  bei  36.590  Euro. Zieht man die geltende Innovationsbonus der Bundesregierung von  9.570  Euro  ab, sind es nur noch 27.020 Euro. Der e-Berlingo ist auch als reiner Kastenwagen zu haben – und damit auch für Handwerker interessant. In einer speziellen Ausführung nur mit einem Fahrersitz stehen bis zu 4,4 Kubikmeter Stauraum oder 800 Kilo Last zur Verfügung; zwei Euro-Paletten können nebeneinander transportiert werden. Der Kastenwagen startet bereits ab 28.990 Euro – mit Umweltbonus also weniger als20.000 Euro.

Wer den schon bestellbaren e-Berlingo ordert, kann auf schnelle Auslieferung hoffen. Der französische Mutterkonzern Stellantis, zu dem neben Citroen auch Opel und Fiat-Chrysler gehören, wird wegen Chipmangel bis zum Jahresende wohl 1,4 Millionen Fahrzeuge weniger produzieren als ursprünglich geplant. Elektrisch angetriebene Fahrzeuge aber, so ist intern zu hören, sollen bevorzugt ausgeliefert werden.

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