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Citroen C3: Bunte Mischung

Der französische Kompaktwagen überzeugt in seiner Neuauflage als farbenfroh-junger und bequemer Familienwagen mit SUV- und Van-Elementen

Der Doppelwinkel verbindet das weit nach außen gezogene Band mit den Eco-LED-Leuchten
Der Doppelwinkel verbindet das weit nach außen gezogene Band mit den Eco-LED-Leuchten

© Citroen

Surfe die aktuelle Welle, ohne die eigene Erfolgsformel aufzugeben. So könnten die Entwickler bei Citroen gedacht haben, als sie den C3 konzipierten. Wenn alle Welt einen SUV fahren möchte, na bitte, das können wir auch; und dazu gibt es eine dicke Portion eines klassischen Familien-Van. Das gilt auch weiterhin für die neue Version. Man weiß im Hause Citroen, um was es geht. Der C3 ist der absolute Bestseller der Marke – 850.000 Exemplare haben die Franzosen weltweit verkauft, davon 40.000 in Deutschland. Deswegen zeigt sich die dritte Generation des C3 außen mit mucki-betonter Attitüde eines Mini-SUVs, um im Inneren ein eher gemütlicher Fünfsitzer zu sein. Was sicher nicht die schlechteste Mischung ist, sondern auch junge Familien oder auch Singles anspricht, denen jederlei PS-Protzerei befremdlich ist, und trotzdem ein flottes Aussehen mit viel Platz wünschen.

Flotte Erscheinung: Citroen macht den C3 bunt und auffällig
Flotte Erscheinung: Citroen macht den C3 bunt und auffällig

© Citroen

Wuchtig, fast schon bullig

Für das dynamisch-kraftvolle, fast schon wuchtige Aussehen des Kompaktwagens mit dem Doppelwinkel sorgen die kurze Motorhaube hinter dem steilen Kühlergrill und das weit nach außen gezogene Band mit den neuen Eco-LED-Scheinwerfern über den Taglicht-Leuchten. Die tief sitzenden Nebelscheinwerfer sind farblich akzentuiert. Die Beleuchtung schaltet sich übrigens selbsttätig ein, was im Berliner Stadtverkehr bei diversen Tunnelfahrten und Unterführungen durchaus angenehm ist. Auch die Heckansicht wirkt fast bullig durch die relativ schmale Rückscheibe und den großen Rücklichtern, die mit 3-D-Effekt aufleuchten. Insgesamt aber bietet der 3,99 Meter lange Wagen eine große Nutzerfreundlichkeit mit vielen Individualisierungsmöglichkeiten. Sieben Außenfarben und insgesamt 97 verschiedene Außenvarianten stehen zur Wahl und tragen zu einem frischen und jungen Look bei. Praktisch gerade im engen Stadtverkehr, wo es doch leicht unerwünschte Berührungen gibt, sind die ausgestellten Kunststoff-Radhäuser und die markanten Airbumps für den Seitenschutz.

Airbumps an den Seiten und Plastik-verkleidete Radkästen schützen vor Dellen.
Airbumps an den Seiten und Plastik-verkleidete Radkästen schützen vor Dellen.

© Citroen

Überraschend geräumig

Hinter den vier Türen geht es überraschend geräumig zu. Das Van-Erbe steuert zudem viel Kopffreiheit bei. Citroen hat den Sitzen zudem eine extra dicke Polsterung mitgegeben, was sich angenehm bemerkbar macht, auch wenn die Sitze natürlich nicht Oberklasse-Format haben. Aber das erwartet wohl auch niemand bei einem Wagen, deren Basismodell für 13.600 Euro zu haben ist. Aber der Schuss französischen Komforts ist bei dem kleinen Kompaktwagen deutlich zu spüren und steigert das Wohlbefinden. Das Interior ist einfach gehalten, aber praktisch und solide gefertigt. Wer über zu viel Hartplastik die Nase rümpft, sollte bedenken, dass diese gerade für Familienfahrzeuge die bessere, weil widerstandsfähigere Alternative gegenüber hochwertigen und damit empfindlicheren Verkleidungsmaterialien ist. Die Rückbank mit drei Plätzen kann verschoben werden, und die Rücklehne nicht nur ganz, sondern auch in Segmenten umgeklappt werden. Wird auch die Lehne des Beifahrersitzes umgelegt, entsteht eine 2,40 Meter lange Staufläche. Nicht schlecht für einen Wagen mit einem 2,54 Meter langem Radstand. 

Klares Design und extra dick gepolsterte Sitze
Klares Design und extra dick gepolsterte Sitze

© Citroen

Drei Benziner, ein Diesel

Der Fahrer bekommt gut sichtbare, mechanische Instrumente und über dem Mitteltunnel einen Bildschirm für Fahrzeugeinstellungen sowie vernetzten Diensten für Entertainment und Navigation. Die Navigationshilfe erwies sich übrigens als eingeschränkt; bei den Testfahrten im Berliner Stadtverkehr wurden insgesamt viermal Baustellen und Sperrungen bei der angezeigten Streckenführung nicht berücksichtigt – einmal endete die Fahrt an einer gerade im Bau befindlichen Brücke. Citroen bietet bis zu zwölf Assistenzsysteme an, darunter ist serienmäßig eine Einparkhilfe vorne, Spurhalteassistent und ein aktives Notbremssystem.

Der C3 kommt mit vier Motoren, die der Euro 6d-ISC-Norm entsprechen – die drei Benziner zwischen 83 und 110 PS holen ihre Kraft jeweils aus drei Zylindern mit 1,2 Litern Hubraum. Nur der Diesel mit 100 PS ist ein Vierzylinder. Als Verbrauch wird bei den Benzinern kombiniert zwischen 4,2 und 4,7 Liter angegeben; der Diesel soll kombiniert 3,2 Liter verbrauchen. Eine elektrisch angetriebene Variante ist bei Citroen offenbar nicht geplant.

Alles bunt: Der Kunde kann unter 97 individuellen Farbkombinationen wählen - auch für das Dach
Alles bunt: Der Kunde kann unter 97 individuellen Farbkombinationen wählen - auch für das Dach

© Citroen

Gute Figur im Stadtverkehr

Im Stadtverkehr macht der angenehm gefederte C3 eine gute Figur. Der kleine Wendekreis von 10,7 Meter trägt zum einfachen Handling bei. Auf der Stadtautobahn aber macht sich eine relativ unruhige Lenkung bemerkbar. Wer ein stärkeres Anzugsmoment haben will, um besser auf wechselnde Verkehrssituationen reagieren zu können, sollte nicht den 85 PS-Antrieb wählen. Der benötigt über 15 Sekunden, um den C3 auf Tempo 100 zu beschleunigen. Das manuelle Fünf- oder Sechsgang-Getriebe ist unkompliziert zu schalten. Eine Schaltautomatik gibt es nur beim Benziner in der höchsten Ausstattungslinie „Shine Pack“ – dann kostet der neue C3 schon 22.600 Euro. Diese Ausstattungslinie – unter anderem mit Einparkhilfe hinten, Rückfahr-Kamera sowie Lederlenkrad - wählen nach Angaben von Citroen übrigens vier von zehn deutschen Käufern.

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